"Die Brücke vom Goldenen Horn"
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Freitag,
6. November 1998, 20 Uhr |
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Emine Sevgi Özdamar, geboren 1946 in Malatya, Türkei. |
Eine junge Türkin in Berlin und im Istanbul von 1968 zwischen Heimweh und Erwachen,
zwischen Fabrikarbeit, Schauspielschule, politischem Aufbruch und Alptraum. Eine Sprache
voller Magie und orientalischer Bilder. "Das Leben ist eine Karawanserei" hat
eine atemberaubende Fortsetzung gefunden. Mit dem Blick des 17jährigen Mädchens, das zuerst kein Wort Deutsch spricht und deswegen soviel sieht in dem Film, der vor ihren Augen abläuft, erzählt Emine Sevgi Özdamar über das Berlin der 60er Jahre, über ihre Leute, die, wie sie, bei Telefunken arbeiten, im Wohnheim wohnen und bei Aschinger Erbsensuppe essen. In einer Sprache, deren Bilder und Rhythmen aus der türkischen Kultur stammen, erzählt sie die Geschichte ihres Aufwachens als Frau zwischen zwei Welten, der politischen Explosionen und Aufbrüche um sie herum und ihrer Sehnsucht nach dem Theater. Und dann geht sie mit dem, was sie im brodelnden Berlin der Studentenunruhen gehört und gesehen hat, als junge Schauspielschülerin zurück nach Istanbul, wo sie in ein ganz anderes 68 hineingerät: brutaler und alptraumhafter als alles, was man aus Westeuropa kannte. Eine Welt zwischen türkischer Tradition und Moderne erlebt der Leser hier, zwischen hungernden anatolischen Dörfern und verrückten Künstlerlokalen in den Städten, ein Istanbul voller Träume und panischer Ängste. Wo die Fährschiffe auf dem Marmara Meer täglich hin und her fahren zwischen dem europäischen und dem orientalischen Teil. |
Literatur:
"Die Brücke vom Goldenen Horn" (Bestellen) "Das Leben ist eine Karawanserei, hat zwei Türen, aus einer kam ich rein, aus der anderen ging ich raus." (Bestellen)Roman Kiepenheuer & Witsch. 1992 Gebunden 39,80 DM, Taschenbuch 19,90 DM "Mutterzunge" (Bestellen)Roman Kiepenheuer & Witsch. 1998 Taschenbuch 14,90 DM |
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