Frieden mit Auschwitz – Krieg im Kosovo

Veranstaltung mit Peter Gingold

Bundessprecher der "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes" (VVN),
Vorstandmitglied des Auschwitzkomitees in Deutschland


Dienstag, 15. Juni 1999, 20 Uhr
Buchladen Neuer Weg, Sanderstraße 23-25, 97070 Würzburg


Der seit dem 24. März andauernde deutsche Kriegseinsatz gegen Jugoslawien wird zentral mit der Losung NIE WIEDER AUSCHWITZ legitimiert. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht von "Konzentrationslagern", von "Völkermord", von "Selektion" und "Deportation" die Rede ist. Rudolf Scharping will nicht der Fratze der eigenen Geschichte ins Gesicht sehen müssen und so führt das geläuterte Deutschland, um ein "neues Auschwitz" zu verhindern, Krieg gegen ein Land, das unter der Vernichtungspolitik der deutschen Besatzer zu leiden hatte. Den Krieg gegen Jugoslawien mit Auschwitz zu rechtfertigen, stellt eine neue Art der Auschwitzlüge und damit einen weiteren Versuch dar, die deutsche Geschichte zu relativieren und Deutschland von seiner Verantwortung für die Shoa zu befreien.

In einem offenen Brief an Joschka Fischer und Rodulf Scharping kritisieren 14 Überlebende der Shoa die Gleichsetzung: "Wir Überlebenden von Auschwitz und anderen Massenvernichtungslagern verurteilen den Missbrauch, den Sie und andere Politiker mit den Toten von Auschwitz, mit dem von Hitlerfaschisten im Namen der deutschen Herrenmenschen vorbereiteten und begangenen Völkermord an Juden, Sinti und Roma und Slawen betreiben. Was Sie tun, ist eine aus Argumentationsnot für ihre verhängnisvolle Politik geborene Verharmlosung des in der bisherigen Menschheitsgeschichte einmaligen Verbrechens. [...] Weltfrieden und internationale Sicherheit werden jetzt gefährdet, indem gegen ein Gründungsmitglied der UNO Krieg geführt wird. Krieg von deutschem Boden aus, Krieg gegen ein Land, das größte Opfer im Kampf gegen Hitler brachte und Unschätzbares zur Befreiung Europas vom Faschismus leistete. Sich als Begründung für einen solchen Krieg auf Auschwitz zu berufen, ist infam."

Peter Gingold engagierte sich schon in seiner Jugend gegen Faschismus und Krieg und war im antifaschistischen Widerstand in Deutschland und in der französischen Résistance aktiv. Er ist Mitunterzeichner des offenen Briefes an Joseph "Joschka" Fischer und Rudolf Scharping.

Veranstalter: Antirassismusgruppe, Politgruppe des AKW! und Buchladen Neuer Weg


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Stand: 01. Februar 2006
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