Professor Zbigniew Peter Graf Pininski:

Zwischen Kunst und Architektur


Prof. Dr. Zbigniew Peter Graf Pininski:
Zwischen Kunst und Architektur.
264 Seiten, ca. 230 Abb., Format 22x27,5 cm
Verlag Das Beispiel 2002
ISBN 3-935-243-26-X
35,00 Euro

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"Zwischen Kunst und Architektur" ist ein Buch für Kunst- und Architekturinteressierte. Ein Buch für Menschen, denen unsere Städte, ihre Ästhetik am Herzen liegen. Ein Buch für jene, die auf visuelle Qualität der sie umgebenden Welt Wert legen. Ein Buch für Neugierige, für Begeisterungsfähige was das Zusammenwirken von Kunst und Architektur betrifft.
Das Anliegen des Buches ist es aufzuzeigen, wie durch Architektur Bedürfnisse des Menschen, besonders die geistigen, am besten befriedigt werden können. Wie kann die Architektur den Mängeln und Stresserscheinungen im Leben des heutigen Menschen entgegenwirken? Ist es möglich durch das Zusammenwirken von Kunst und Architektur die geistigen Bedürfnisse des Menschen in Bezug auf die bebaute Umwelt besser zu befriedigen? Auf diese und ähnliche Fragen versucht das Buch antworten zu geben.
Die Schlangen vor Kunstausstellungen, die vielen, vielen Besucher interessanter Architekturwerke veranlassen mich dazu, Ihnen dieses Buch vorzulegen. In der Zeit einer allgemeinen Krise gesellschaftlicher Werte, der Krise der Ideologien, der Krise der Religionen, sucht der Mensch nach Manifestationen, auch räumlichen und visuellen, mit Hilfe derer dem Konsumgedanken entfliehen, den Eigennutz ablegen, das Erhabene an sich heranlassen und sich, mehr oder weniger bewusst, der Sinnfrage stellen kann.
Die sich entwickelnde Informationsgesellschaft hat oft eine Entfremdung des Individuums aus der "realen" Gesellschaft zu Folge eine Verarmung der zwischenmenschlichen Kontakte, dieser Beziehungen und Bindungen, die dem gesellschaftlichen Überbau angehören, wie Liebesbeziehungen, Freundschaft, Familienbande, uneigennützige Interessengemeinschaften usw.
Das Buch zeigt Wege auf, wie man neue Dimensionen der architektonischen Wirkung durch Zusammengehen von Kunst und Architektur anstreben kann, wie versucht wird, differenziertere Botschaften zu vermitteln.

Prof. Dr. Zbigniew Peter Graf Pininski hat unter vielen anderen Projekten auch den Umbau und die Erweiterung des Mozart-Gymnasiums in Würzburg geplant sowie einen Entwurf für die zukünftige Nutzung des Nautiland-Bades vorgelegt. Im folgenden finden Sie zwei Artikel aus der Main-Post zu diesem Thema.


Mozart-Gymnasium bald mit Aussichtsturm?
Ergebnisse des Architektur-Workshops vorgestellt
Von unserem Mitarbeiter Josef Kern

Würzburg. "Was kann die Stadt in Zukunft mit dem Areal des früheren Mozart-Gymnasiums anfangen?" – So lautete die Frage, an deren Lösung die Teilnehmer des 5. Internationalen Architektur-Summer-Workshops zwei Wochen lang arbeiteten. Am Montag wurde das Projekt der Öffentlichkeit präsentiert.

Das mehr als 7.000 Quadratmeter umfassende Areal zwischen Residenz und Maxstraße ist ein städtebauliches Filetstück. "Es tut einem richtig weh, wenn so ein Areal vor sich hingammelt", fasste Professor Z. Peter Pininski die allgemeine Stimmung zusammen. Doch wie der unter Denkmalschutz stehende Gebäudekomplex künftig zugestalten sei, darüber gingen die Auffassungen extrem auseinander.

Zwei Wochen sind für ein solch anspruchsvolles Projekt wenig Zeit. Die international gemischten Studentengruppen und ihre Tutoren brachten jedoch das Kunststück fertig, zum Abschluss mit Modellen und Computeranimationen ihre Vorstellung der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dazu wurde oft bis spät in die Nacht diskutiert und gebastelt.

Professor Martin Thumm von der TU Braunschweig sieht in der 50er-Jahre-Architektur des 'Moz' kein Denkmal. Ebenso wie der Würzburger Honorarprofessor Zoltan Bachmann oder der Spanier Rafael Beneytez Duran plädiert er auf Totalabriss und Neubebauung. Bachmanns Gruppe überraschte mit einem multifunktionalen Komplex, der über einen Tunnel vom Residenzplatz aus erreichbar sein soll. Als städtebaulichen Akzent soll ein Aussichtsturm den Touristen einen Überblick über die Stadt verschaffen.

Durans Schützlinge gingen noch radikaler vor und bezogen auch den Faulhaberplatz in ihre Überlegungen mit ein. Dort sollen bis zu 6o Meter hohe Blöcke entstehen, die ein "Stadttor" als Gegenüber des Theaters bilden. An der Ecke Theaterstraße/Residenzplatz ist ein konvexes Gebäude angedacht, in dessen Fassade sich die Residenz spiegelt. Gegenüber dem Schloss tauchen Wohnungen in den Boden ab; die Dächer werden begrünt und Teil eines Parks, der in die benachbarten Straßen wuchert.

Die wohl größte Chance zur Realisierung haben vielleicht die Pläne der Gruppe um Professor Pininski. Sein Konzept geht vom kostengünstigen Erhalt eines Großteils der Substanz aus, dem zeitgenössische, oft transparent wirkende Baukörper zugeordnet werden sollen. 2005 soll wiederum ein von Sponsoren finanzierter Workshop stattfinden. Thema wird möglicherweise der Freiraum hinter der ehemaligen städtischen Galerie sein.

Main-Post, 5. August 2003


Prof. Pininski machte sich auch Gedanken über Würzburg: Hier sein Entwurf für das Nautiland, das er als Wellness-Center mit Saline umbauen würde.

Repro: Volksblatt


Baumeister zwischen Kunst und Architektur:
Professor Zbiginiew Peter Graf Pininskis Gedanken zum Mozartschul-Areal

Von unserem Mitarbeiter Dr. Josef Kern

Würzburg/Langen. Im vergangenen August schmiedete eine international bunt gewürfelte Riege von Dozenten und Studenten Zukunftspläne für das Gelände der früheren Mozartschule. Die pragmatischen Überlegungen der Gruppe um Professor Dr. Z. Peter Pininski wären am einfachsten in die Tat umzusetzen.

'Wie ich versucht habe, ein neues Bauhaus zu gründen', so lautete der Titel eines selbstkritischen Vortrags, in dem Pininski seine Zeit an der technischen Universität Bialystok in Polen reflektiert. 1975 gründete er dort eine experimentelle Architektur-Fakultät, in der die Grundidee des Weimarer Bauhauses, Kunst und Bauen zu verbinden, erneut aufgegriffen werden sollte.

Später lehrte Professor Pininski, der gestern seinen 70. Geburtstag feierte, in diesem Sinne an der TU Warschau, ab 1982 in Darmstadt, Wien und Braunschweig. Seit dieser Zeit unterhält er auch ein eigenes Architekturbüro in Deutschland. Fragt man ihn nach seinen gelungensten Objekten, nennt er den U-Bahn-Eingang Bockenheimer Warte in Frankfurt, die evangelische Kirche in Bobstadt, Wohnhäuser in Berlin sowie eine Siedlung in Wien. In Frankfurt hat sich der Architekt von den Surrealisten René Magritte inspirieren lassen: Den Zugang in den Untergrund bildet ein halb in den Boden versunkener Waggon.

Ideen für Würzburg

Würzburg kennt Professor Pininski als Teilnehmer der vom Städtischen Baureferat veranstalteten Summer-Workshops. Für die Mozartschule strebt er eine kostengünstige Lösung an, die von einer weitgehenden Übernahme der vorhandenen Substanz ausgeht. Dabei soll nichts übereilt werden. Gedacht ist an drei Bauabschnitte, die nacheinander realisiert werden könnten.

Der erste Schritt wäre, die Turnhalle in einen multifunktionellen 'Basar' (Pininski) umzugestalten. 'Wenn wir die Wand zur Hofstraße öffnen, bringt das eine Aufwertung der 'Touristen-Meile' zwischen Residenz und Alter Mainbrücke', so der Architekt. 'Hier gehört eine Touristen-Information hinein. Die Theater und Museen, die Kirchen und das jüdische Dokumentationszentrum können sich vorstellen. Neben einer Repräsentanz des Weinbau-Verbandes sollte Gastronomie zum Verweilen einladen. Allerdings dürfen nicht wie in Würzburg üblich um 18 Uhr die Gehsteige hochgeklappt werden.' Im Vortragssaal des ersten Stocks schwebt Pininski eine Kleinkunstbühne vor Augen.

Für die anderen Trakte kann sich der Architekt eine gemischte Nutzung vorstellen: Läden und Dienstleister in den unteren Geschossen, Wohnen in den oberen. 'Einen besseren Blick auf die Residenz als von der alten Mozartschule aus gibt es nicht' schwärmt Pininski.
Für die Umgestaltung der Turnhalle rechnet Pininski mit Kosten von etwa 500.000 Euro. Er hat bereits mit potenziellen Investoren Gespräche geführt, die das Gesamtvolumen auf 25 Millionen Euro schätzen, wobei nur die Umbaumaßnahmen, nicht Grund und Boden zu Buche schlagen. Hier sei die Stadt gefordert, Investoren Anreize zu bieten.

Erste Schritte zu einer möglichen Realisierung könnte eine Ausstellung von Modellen und Computeranimationen sein, die auf den Ergebnissen des Summer-Workshop aufbauen. 'Eine solche Visualisierung würde etwa 10.000 Euro kosten, die Sponsoren aufbringen müssten', rechnet Pininski vor. 'Der Kulturspeicher war zunächst auch nur eine Idee.'

Ein neues Wellness-Bad?

Auch über das Zellerauer Bad - 'ein kommunales Millionen-Grab!' - hat sich Pininski Gedanken gemacht. Nach seinen Vorstellungen könnte für die Bürger und für Städte-Touristen ein Sole-Vital-Bad in privater Trägerschaft entstehen. 'Innen läuft man an einer Saline zum Dachgarten empor.' Nach der Devise 'mens sana in corpore sano' sollen im 7 bis 8 Millionen teuren Gesundheitszentrum Wellness-Bereiche, Beratungs- und Meditationszentren sowie eine speziell abgestimmte Gastronomie unterkommen. Das Wichtigste dabei: 'Das Unternehmen soll Rendite abwerfen!'

Main-Post, 17. September 2003


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Stand: 08. November 2006
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