Darmstädter Tagblatt – Hessische Neueste Nachrichten vom Freitag, 8. September 1939

Polen führt Krieg gegen Wehrlose

Organisierter Mord. – Die letzten Tage eine einzige Kette unerhörter Greuel.
Gegen Mörder wird rücksichtslos durchgegriffen
Der Krieg ist ein hartes Geschäft. Der Soldat muß kämpfen, muß rücksichtslos vorgehen, denn das Ziel des Krieges ist der Sieg, und je rascher er erfochten wird, desto geringer sind die Opfer. Aber der Kampf gilt nur dem bewaffneten Gegner, dem Wehrlosen gegenüber ist Menschlichkeit eine selbstverständlich ernste Pflicht, und diese ist uns Deutschen angeboren. Sie sollte allen Völkern, die sich zu den Kulturnationen rechnen, mindestens anerzogen sein. Die Polen dürfen sich zu dem Kreis dieser Kulturvölker nicht mehr zählen. Was sie in den vergangenen Tagen an sadistischen Grausamkeiten, an Greueltaten gegen Unbewaffnete und Verwundete geleistet haben, das ist schlimmer als alles, was der Weltkrieg gesehen hat. Man muß schon bis in die Zeiten des Tatarenführers Tschingis Khan zurückgehen um Vergleichbares zu finden. Die Feder sträubt sich, die Ungeheuerlichkeiten zu berichten, die in Oberschlesien, im Korridor und an den übrigen Fronten geschehen sind. Deutschen Fliegern, die mit dem Fallschirm niedergehen mußten, wurden die Augen ausgestochen, Sanitätsmannschaften massakriert, ein alter Förster gekreuzigt und von Kugeln durchsiebt, in Bromberg Hunderte von wehrlosen Deutschen buchstäblich abgeschlachtet. All diese Mordtaten geschehen auf Veranlassung der polnischen Regierung, die sich selbst vorsichtshalber nach Lublin in Sicherheit gebracht hat, die aber durch ihre Presse und den Rundfunk die niedrigsten Instinkte der Volksleidenschaft mobilisierte und dem Mob Waffen in die Hand drückte. Feiges Gesindel. Männer und Frauen, ja sogar Frauen in der geweihten Kleidung des Roten Kreuzes waren darunter, die sich im Schutz der Dunkelheit an einzelne deutsche Soldaten heranschlichen und nicht etwa Mann gegen Mann, sondern hinterlistig ihr Gewehr abdrückten. Ein Offizier, der lesend im Zimmer saß, wurde durchs Fenster abgeschossen. Zwei Posten in Kattowik wurden vom gegenüberliegenden Hausdach aus niedergeknallt, Verwundete, die ihre Waffen aus der Hand gelegt hatten, in unbeschreiblich blutgieriger Weise ums Leben gebracht.
Denn längst ehe der Krieg ausgebrochen war, glaubten die Polen schon die Deutschen als Freiwild betrachten zu dürfen. Wenn sie erst ein solches wehrloses Opfer fanden, wurde es in unmenschlicher Weise umgebracht, und um die Spuren zu verwischen, im Sande verscharrt. Wohin die deutschen Soldaten jetzt kamen, haben sie solche bedauernswerten Opfer sadistischer Volksleidenschaften gefunden. Ausländische Zeitungsvertreter sind im neubesetzten Gebiet, damit sie sich durch den Augenschein davon überzeugen können, daß die Schilderungen, die in der deutschen Presse erscheinen, wirklich nur ein schwacher Abglanz der schrecklichen Wahrheit gewesen sind. Vielleicht wagen sie es zu sagen, was sie gesehen haben, und dann wird ein Grauen um die Welt gehen, daß solche Unmenschlichkeiten heute noch möglich sind.
Was dieser polnische Pöbel angerichtet hat, das hat mit Krieg nichts mehr zu tun. Das ist überlegter und bestialischer Mord. Und der Mord hat seine eigenen Gesetze. Die Befehle des Führers sind von den deutschen Truppen bisher strikte durchgeführt worden, sogar die englische Regierung hat anerkennen müssen, daß von uns der Kampf zu Lande und in der Luft nur gegen Militär und militärische Ziele geführt wird. Nicht gegen die Bevölkerung. Sie sollte abseits des Krieges bleiben, aber die Voraussetzung dafür ist, daß sie nicht von sich aus oder auf höhere Weisung einen Heckenschützen- oder Dachschützenkrieg organisiert, der hinter der Front hinterlistig mit Dolch und Revolver arbeitet. Wenn die Polen unsere Ritterlichkeit nicht verstehen, die in ihrer anständigen Behandlung zum Ausdruck kommt, dann können wir zum Schutz unserer Truppe und der Volksdeutschen auch anders. Wir werden mit rücksichtsloser Schärfe jeden Mörder zu fassen wissen und dafür Sorge tragen, daß die Neigung zu einem Franktireurkrieg [Freischärlerkrieg] sehr schnell erstickt wird."


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Stand: 24. Dezember 2004
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