Literaturnobelpreis 2006

an Orhan Pamuk


Die Begründung der Schwedischen Akademie:

Der Nobelpreis für Literatur des Jahres 2006 wird dem türkischen Schriftsteller Orhan Pamuk verliehen, „der auf der Suche nach der melancholischen Seele seiner Heimatstadt neue Sinnbilder für Streit und Verflechtung der Kulturen gefunden hat“.

Horace Engdahl, ständiger Sekretär der Königlich-Schwedischen Akademie, sagte: "Es gibt wohl kaum einen Autor in der Weltliteratur, der so faszinierende Stadtschilderungen schreiben kann wie Pamuk." Der Preisträger dieses Jahres sei "international wohlbekannt und ja auch als Anwärter getippt worden". Engdahl hob Pamuks "fließende Fantasie" hervor, die er in seinen Romanen zu "faszinierenden Mustern zusammenflechte".

Weitere Stimmen:

"Mit Orhan Pamuk wird ein bedeutender Autor geehrt, der in allen seinen Romanen und Essays die schwierige Geschichte der Türkei zwischen Tradition und Moderne dargestellt hat. Vielleicht hat die Verleihung zur Folge, daß der Westen nun durch den Erzähler Orhan Pamuk seine Scheu verliert, sich etwas näher mit diesem östlichen Partner zu beschäftigen. Wenn alle deutschen Touristen an den türkischen Stränden in Zukunft die Romane Orhan Pamuks lesen, dann wird ihm gelungen sein, was die Politik nicht leisten kann, nämlich durch die Kraft und Originalität der Erzählung ein Land aufzuschließen."
Michael Krüger, Schriftsteller, Dichter und Verleger

"Es hätte niemand Besseren treffen können, er ist ein wunderbarer Schriftsteller", sagte er in London. "Ich hatte im letzten Jahr darauf getippt, dass er den Preis bekommt, aber da kam jemand dazwischen..."
Harold Pinter, Literaturnobelpreisträger 2005

"Mit Pamuk erhält ein Autor den Nobelpreis, dem der Gedanke einer europäischen Friedenspolitik, die auch die Türkei einschließt, wichtiges Anliegen seiner schriftstellerischen Arbeit ist. Mit ihm wird ein Garant des Anti-Nationalismus geehrt."
Klaus Staeck, Präsident der Berliner Akademie der Künste

"Die Auszeichnung Orhan Pamuks ist eine Verbindung des Literaturpreises mit der Moral."
David Muradjan, Vorsitzender des armenischen Schriftstellerverbandes

Quelle: Hanser-Verlag, 2006

Artikel (neuester zuoberst):
- "Der Koffer meines Vaters": Orhan Pamuks Nobelvorlesung
(www.nobelprize.org)
- "Ein großer Sohn" (Michael Thumann, in: DIE ZEIT, 13.10.2006)
- Pamuk und die Türken: Der verlorene Sohn (Dilek Zaptcioglu, in: SPIEGEL ONLINE, 13.10.2006)
- Nobelpreis für Literatur geht an Orhan Pamuk (ZDF, 12.10.2006)
- Wie man einen Dämon mit Liebe bezwingt (Thomas Steinfeld, in: Süddeutsche Zeitung, 12.10.2006)
- West-östliches Nagelbrett (Jenny Hoch, in: SPIEGEL ONLINE, 12.10.2006)
- Wanderer, kommst du nach Stockholm (Hubert Spiegel, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.10.2006)

 

Zuletzt erschienen:

 

Istanbul. Erinnerungen an eine Stadt.
Aus dem Türkischen von Gerhard Meier.
432 Seiten, Hardcover.
€ 25,90 (D) - € 26,70 (A) - SFR 46,20.
Hanser 2006.
ISBN: 978-3-446-20826-1.

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Für das tagträumende Kind, den jungen Orhan Pamuk, war das Herz der großen Stadt Istanbul das Gebäude, das unter dem Namen "Pamuk Apartmani" bekannt war. Hier lebte die Großfamilie, hier lebten Onkel, Tanten, Großmütter, jeder Zweig der Familie auf einem eigenen Stock. Nun schildert der Schriftsteller Orhan Pamuk mit seinem einzigartigen Gespür für Geschichte und seiner außergewöhnlichen erzählerischen Begabung die Geheimnisse seiner eigenen Familie und entdeckt, inwiefern sie typisch für ihre Zeit und diesen bestimmten Ort waren.
Pamuk führt uns an die berühmten Monumente und verlorenen Paradiese der sagenhaften Stadt, zeigt uns die verfallenden osmanischen Villen, die Wasserstraßen des Bosporus und des Goldenen Horns, die dunklen Gassen der Altstadt und berichtet von Malern, Dichtern und Mördern. Unter seinen Händen verwandelt sich die Autobiographie, und was als Porträt des Schriftstellers als junger Mann beginnt, wird das Porträt einer außerordentlichen Stadt.

 

Weitere Titel (chronologische Anordnung)

 

Der Blick aus meinem Fenster. Betrachtungen.
264 Seiten, Hardcover.
€ 21,50 (D) - € 22,10 (A) - SFR 38,70.
Aus dem Türkischen von Cornelius Bischoff, Ingrid Iren, Gerhard Meier, Christoph K. Neumann und Wolfgang Riemann.
Hanser 2006.
ISBN: 978-3-446-20739-4.

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Schnee. Roman.
520 Seiten, Hardcover.
€ 25,90 (D) - € 26,70 (A) - SFR 46,20.
Aus dem Türkischen von Christoph K. Neumann.
Hanser 2005.
ISBN: 978-3-446-20574-1.

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Die weiße Festung.
224 Seiten, Hardcover.
€ 19,90 (D) - € 20,50 (A) - SFR 36,00.
Aus dem Türkischen von Ingrid Iren.
Hanser 2005.
ISBN: 978-3-446-20736-3.

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Rot ist mein Name. Roman.
560 Seiten, Hardcover.
€ 27,90 (D) - € 28,70 (A) - SFR 49,60.
Aus dem Türkischen von Ingrid Iren.
Hanser 2003.
ISBN: 978-3-446-20057-9.

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Das neue Leben. Roman.
352 Seiten, Hardcover.
€ 23,50 (D) - € 24,20 (A) - SFR 42,20.
Aus dem Türkischen von Ingrid Iren.
Hanser 1998.
ISBN: 978-3-446-19289-8.

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Das schwarze Buch. Roman.
512 Seiten, Hardcover.
€ 24,90 (D) - € 25,60 (A) - SFR 44,50.
Aus dem Türkischen von Ingrid Iren.
Hanser 2005.
ISBN: 978-3-446-17389-7.

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Person:
Orhan Pamuk

Orhan Pamuk, geboren am 7. Juni 1952 in Istanbul, wuchs in einer bürgerlichen Familie auf. Er studierte Architektur und Journalismus, ehe er sich dem Schreiben zuwandte. Heute ist er der bedeutendste türkische Schriftsteller. Seine Werke sind auf der ganzen Welt erschienen.

Bereits für seine beiden ersten Romane, die bislang nicht auf Deutsch erschienen sind, wurde er mit Literaturpreisen ausgezeichnet.
Internationale Anerkennung erlangte er mit den Werken "Die weiße Festung" (deutsch 1990), "Das schwarze Buch" (deutsch 1995) und "Das neue Leben" (deutsch 1998). Für "Rot ist mein Name" (deutsch 2001), einen Künstler- und Kriminalroman, der im 16. Jahrhundert angesiedelt ist, erhielt Pamuk neben dem hochdotierten IMPAC-Literaturpreis weitere internationale Auszeichnungen.
"Schnee" (deutsch 2005), Pamuks Roman über den Dichter Ka, der in eine verschneite anatolische Provinzstadt reist, den Putsch eines Schauspielers miterlebt, die Liebe entdeckt und einen Gedichtzyklus in Form eines Schneekristalls schreibt, wurde von der Kritik hoch gelobt und in der New York Times als das beste ausländische Buch des Jahres 2004 gefeiert. 2005 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Außerdem erhielt er den Ricarda-Huch-Preis und den Prix Médicis étranger.

2006 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Orhan Pamuk hat eine Tochter und lebt in Istanbul.

Quelle: Hanser-Verlag

 

Weitere Literaturpreisträger

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Stand: 14. Januar 2007
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