Der Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels geht in diesem Jahr an den türkischen Schriftsteller
Orhan Pamuk. Die Verleihung der mit 25.000 Euro dotierten
Auszeichnung findet während der Buchmesse am 23. Oktober in der
Paulskirche in Frankfurt am Main statt und wird live im Zweiten
Deutschen Fernsehen übertragen.
Mit Wissen und Respekt vor dem
anderen
In der Begründung des Stiftungsrats heißt es: "Mit Orhan Pamuk wird
ein Schriftsteller geehrt, der wie kein anderer Dichter unserer Zeit
den historischen Spuren des Westens im Osten und des Ostens im
Westen nachgeht, einem Begriff von Kultur verpflichtet, der ganz auf
Wissen und Respekt vor dem anderen gründet. Orhan Pamuk hat ein Werk
geschaffen, in dem Europa und die muslimische Türkei zusammenfinden.
In seinen Romanen 'Die weiße Festung', 'Rot ist mein Name' oder
'Schnee' verbindet er orientalische Erzähltraditionen mit den
Stilelementen der westlichen Moderne und entwickelt Bilder und
Begriffe, die unsere Gesellschaft in einem nicht eng verstandenen
Europa gebrauchen wird. So eigenwillig das einzigartige Gedächtnis
des Autors in die große osmanische Vergangenheit zurückreicht, so
unerschrocken greift er die brennende Gegenwart auf, tritt für
Menschen- und Minderheitenrechte ein und bezieht immer wieder
Stellung zu den politischen Problemen seines Landes."
(Börsenverein des
Deutschen Buchhandels)
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