Friedenspreis des Dt. Buchhandels 2004

an Péter Esterházy


Preisverleihung: 10. Oktober 2004, Paulskirche Frankfurt

"Mit Péter Esterházy ehrt der Börsenverein einen Schriftsteller, der als eine weithin vernehmbare Stimme der Nachgeborenen die Zerstörung des Menschen durch Terror und Gewalt und seine Wiederauferstehung in Trauer und Ironie gestaltet. In 'Harmonia Cælestis' und der zugehörigen 'Verbesserten Ausgabe' hat er die Last der Wahrheit auf sich genommen, die Verstrickungen und die prototypische Schuld der Menschen des geschichtsmächtigen alten Kontinents in gedächtnisfähige Bilder und Gestalten verwandelt. Sein Mut zum offenen Bekenntnis und zur poetisch-heiteren Beschreibung der Tragödie setzt der europäischen Depression einen Kontrapunkt. So hat der Jüngste der 'Joyceianer' nicht nur seine Heimat (Ungarn) in der Mitte Europas, sondern Europa in der Mitte der Literatur neu situiert."

(aus der Begründung des Preiskomitees)

Auszüge aus den Friedenspreis-Reden 2004 (Börsenverein des dt. Buchhandels)


   

Esterházys "Opus Magnum":

 

Harmonia Caelestis.
Aus d. Ungar. v. Terezia Mora.
2003. 920 S. 19 cm. Kartoniert. 722gr.
ISBN: 3-8333-0114-7
-BVT BERLINER TASCHENBUCH VERLAG-


14.90 EUR (unverbindlicher Richtpreis)

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Esterházy, der zu der postmodernen Generation ungarischer Literaten gezählt wird, kehrte sich bereits mit seinem ersten Buch, dem Novellenband “Fancsikó und Pinta” (1976), strikt von der Tradition des sozialistischen Realismus ab. Mit seinem vielschichtig angelegten Werk “Termelési regény” (1979) wurde Esterházy in Ungarn bekannt und von der oppositionellen Literaturkritik des Landes gefeiert. Der Prosaband “Kleine ungarische Pornographie” (1984) ist eine Sammlung von Anekdoten, Tagebuchaufzeichnungen und fragmentarischen Geschichten über Perversionen im ungarischen Alltag – vor allem im übertragenen politischen Sinn.

Mit “Das Buch Hrabals” (1990) schlug Esterházy vor dem Hintergrund des politischen Umbruchs in Osteuropa neue literarische Wege ein. Breite Beachtung fand er für den als sein “Opus magnum” bezeichneten Roman “Harmonia Cælestis” (2000) über die Geschichte der Familie Esterházy. Die ungewöhnliche, aus zahllosen Episoden und Stimmungsbildern zusammengefügte Familienchronik führte in Ungarn monatelang die Bestsellerlisten an und wurde neben dem Sándor-Márai-Preis auch mit dem Ungarischen Literaturpreis ausgezeichnet. In der zwei Jahre später veröffentlichten “Verbesserten Ausgabe” setzt sich Esterházy mit der Spitzeltätigkeit seines Vaters auseinander. Esterházy ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt in Budapest.
 


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Stand: 14. Januar 2007
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Person:
Péter Esterházy


Péter Esterházy kam 1950 zur Welt.

Er wurde geboren in eine alte aristokratische und vermögende Budapester Familie, die nach der Machtergreifung der Kommunisten 1948 enteignet und deportiert wurde.

Er studierte Mathematik an der Universität Budapest und arbeitete anschließend vier Jahre als Systemorganisator im Ministerium für Hütten- und Maschinenbauindustrie.

Seit 1978 ist er als freiberuflicher Schriftsteller tätig.


Titel von Esterházy
Das Buch Hrabals.
Roman. Aus d. Ungar. v. Zsusanna Gahse. BVT 2004. 204 S. 19 cm. Kartoniert. 190gr.
ISBN: 3-8333-0032-9

8
.90 EUR

 

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Fancsiko und Pinta.
Aus d. Ungar. v. Zsuzsanna Gahse.
BVT 2004. 136 S. 19 cm. Kartoniert. 151gr.
ISBN: 3-8333-0089-2

17.90 EUR
 

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Die Hilfsverben des Herzens.
Roman. Vorw. v. Imre Kertesz. Aus d. Ungar. v. Hans-Henning Paetzke. Suhrkamp 2004. 131 S. 18 cm. Gebunden. 194gr.
ISBN: 3-518-22374-7

11.80 EUR

 

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