Friedenspreis des deutschen Buchhandels
2000
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Der Stiftungsrat für den Friedenspreis hat am 12. Mai 2000 die algerische Autorin Assia Djebar zur diesjährigen Trägerin des Friedenspreises gewählt. Die Entscheidung wird damit begründet, dass die Schriftstellerin "mit ihrem Werk ein Zeichen der Hoffnung gesetzt habe für die demokratische Erneuerung Algeriens, für den inneren Frieden in ihrer Heimat und für die Verständigung zwischen den Kulturen." In der Begründung der Entscheidung heißt
es: "Der Buchhandel ehrt die algerische Schriftstellerin Assia
Djebar, die dem Maghreb in der zeitgenössischen europäischen Literatur
eine eindringliche Stimme gegeben hat. Sie hat mit ihrem Werk ein
Zeichen der Hoffnung gesetzt für die demokratische Erneuerung
Algeriens, für den inneren Frieden in ihrer Heimat und für die Verständigung
zwischen den Kulturen. Den vielfältigen Wurzeln ihrer Kultur
verpflichtet, hat Assia Djebar einen wichtigen Beitrag zu einem neuen
Selbstbewusstsein der Frauen in der arabischen Welt geleistet. Eine Auswahl der von ihr veröffentlichten Bücher finden Sie hier . |
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Assia Djebar
(eigentlicher Name: Fatima-Zohra Imalayène) wurde 1936 in Cherchell,
einer kleinen Küstenstadt bei Algier, geboren. Sie besuchte die
Koranschule und die französische Grundschule, an der ihr Vater Französisch
unterrichtete. Als erste Algerierin wurde sie an der Ecole Normale Supérieure
in Paris zugelassen. 1956, in den ersten Jahren des algerischen Unabhängigkeitskampfes,
nahm sie am Streik der algerischen Studenten teil. 1958 heiratete sie
Ahmed Ould-Rouïs, ein Mitglied der Widerstandsbewegung. Diese Ehe wurde
1975 geschieden. 1980 heiratete sie den Dichter Malek Alloula. Ihr Debüt als Romanschriftstellerin hatte sie 1957. Während des Befreiungskampfes arbeitete Assia Djebar als Journalistin und engagierte sich als Assistentin an der Universität von Rabat in zahlreichen algerischen kulturellen Initiativen. Anfang der 70er Jahre begann Assia Djebar klassisches Arabisch zu studieren, um ihre Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern. In ihren späteren Romanen bereicherte sie denn auch die französische Sprache durch Klänge und Rhythmen des Arabischen. Ihr langes literarisches Schweigen in den 70er Jahren hing einerseits damit zusammen, dass sie feststellen musste, dass sie nie eine Schriftstellerin arabischer Sprache sein würde, andererseits lag es an ihrem Interesse für andere künstlerische Ausdrucksformen. Sie arbeitete an vielen Theater- und Filmproduktionen mit. Nach der zehnjährigen Phase des Schweigens erschienen seit 1980 Bücher, in denen Assia Djebar einerseits mit neuen Stilmitteln experimentiert, andererseits den Maghreb in seinen Facetten in Geschichte und Gegenwart einfängt. Assia Djebar unterrichtete über viele Jahre Geschichte an der Universität von Algier. Seit 1997 ist sie Professorin am Zentrum für französische und frankophone Studien der Louisiana State University. Ihre Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sie wurde mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet, und ist seit 1999 Mitglied der Königlichen Belgischen Akademie für französische Sprache und Literatur. |
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Die Bücher |
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Nächte
in Straßburg Weit
ist mein Gefängnis
Weißes Algerien |
Fern von Medina Die
Frauen von Algier Fantasia
Die Schattenkönigin |
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