Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 40.000 Euro
verbunden. Die Verleihung des Büchner-Preises fand am 26. Oktober
2002 in Darmstadt statt.
Hilbig wurde am 31. August 1941 im sächsischen Meuselwitz geboren.
1985 ging er in die Bundesrepublik und lebte eine Zeit lang in Nürnberg.
Heute wohnt Hilbig in Berlin. Er arbeitete in der
ehemaligen DDR zunächst als Schlosser und Heizer, nach der Arbeit schrieb
er Gedichte: "Als Kind schon habe ich irgendwann zu schreiben
begonnen: wahrscheinlich war dieses Schreiben ein Lektüre-Ergebnis, oder
auch das Ergebnis fehlender Lektüre."
Seine
Gedichte und Prosawerke sind geprägt von seinen proletarischen Wurzeln.
1979, als im Westen Hilbigs Lyrikband "Abwesenheit. Gedichte"
erschien, kam der Schriftsteller in der DDR für einige Wochen in
Untersuchungshaft und wurde wegen angeblichen Devisenvergehens zu einer
Geldstrafe verurteilt.
Für seinen zuletzt erschienen Lyrikband "Bilder vom Erzählen"
erhielt der Autor in diesem Jahr bereits den Peter-Huchel-Preis. Hilbig
ist auch Preisträger des Ingeborg-Bachmann-Preises (1989) und des
Fontane-Preises der Berliner Akademie der Künste (1997). Als sein
bekanntestes Werk gilt der Roman "Ich" (1993) über einen
Lyriker, der als Stasi-Spitzel arbeitet.
Mit dem Büchner-Preis, der zu den bedeutendsten und bestdotierten
Auszeichnungen der deutschsprachigen Literatur gehört, wurden in der
Vergangenheit unter anderem die Schriftsteller Tankred Dorst, Wolf
Biermann, Elfriede Jelinek und im letzten Jahr Friederike Mayröcker
ausgezeichnet.
Namensgeber des Literaturpreises ist der Revolutionär und Dramatiker
Georg Büchner, der 1813 im Großherzogtum Hessen geboren und 1837 in
Zürich gestorben ist. In seinen Werken ("Dantons Tod",
"Woyzeck", "Leonce und Lena") verarbeitete Büchner
politische Ereignisse seiner Zeit.
Der Büchner-Preis wird seit 1923 verliehen. Zur anerkannten
Literaturauszeichnung wurde er durch die Deutsche Akademie für Sprache und
Dichtung, die seit 1951 die Preisträger auswählt. Der Preis darf nur an
Schriftsteller und Dichter verliehen werden, die "durch ihre Arbeiten und
Werke in besonderem Maße hervortreten und an der Gestaltung des
gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben." Dies
regelt ein Vertrag mit dem hessischen Kultusminister.
Eine Auswahl der von
Wolfgang Hilbig veröffentlichten Bücher finden Sie
hier .
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