Thomas Bernhard:
Werke in 22 Bänden
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Die Ausgabe bietet: Zum ersten Mal sämtliche zu
Lebzeiten des Autors zur Veröffentlichung freigegebenen Werke - Zum
ersten Mal den definitiven Test aller Gedichte, Theaterstücke und
Prosaarbeiten - Einen Kommentar zur Entstehung und Wirkung der
einzelnen Werke - Die großen Romane in Einzelausgaben.
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»Ausstrahlen! Und das nicht nur weltweit, sondern universell. Jedes
Wort ein Treffer. Jedes Kapitel eine Weltanklage. Und alles zusammen
eine totale Weltrevolution bis zur totalen Auslöschung.« So
lakonisch antwortete Thomas Bernhard auf die neugierige Fragen eines
Journalisten, warum er schreibe.
Diese totale Weltrevolution ereignet sich in einem Œuvre mit fünf
Gedichtbänden, 20 großen Theaterstücken und annähernd 30 Prosawerken
– publiziert zwischen 1957 und 1989. Um deren umstürzende Wirkungen
in ordentliche Begriffe zu fassen, hat die Öffentlichkeit ein ganzes
Arsenal unterschiedlicher Beschreibungen aufgeboten:
»Katastrophendenker«, »negativer Idylliker«, »alpenländischer
Beckett«, »Meister der Wiederholung«, »Staatlich geprüfter
Melancholiker«, »Verzweiflungsvirtuose und Missmutsmanierist«,
»Übertreibungskünstler« usw.
Die nun erscheinende Ausgabe präsentiert zum ersten Mal sämtliche zu
Lebzeiten des Autors zur Veröffentlichung freigegebenen Werke – von
den frühen, noch nie in Buchform gedruckten Arbeiten über die großen
Romane und Stücke bis zu der späten, in Zeitungen und Zeitschriften
aufgenommenen Prosa. Sämtliche Texte werden anhand der im Nachlass erhaltenen Manuskripte, Varianten und
Druckfahnen revidiert und kritisch durchgesehen – so daß die
Werke in 22 Bänden den definitiven, streng der Autorintention
folgenden Text wiedergeben.
Neben dem Verzeichnis der Herausgebereingriffe, die sich an den Text
anschließen, enthält jeder Band ein weiteres Novum: In einem
kompakten Nachwort wird die Entstehungsgeschichte des jeweiligen
Buches beschrieben, sein Ort im Bernhardschen Kontinent bestimmt und
seine Wirkung nachgezeichnet. Eine zusätzliche Besonderheit dieser
Ausgabe besteht darin, dass sie die neun
großen Romane in Einzelausgaben vorstellt.
Die drei Bände, mit denen die Ausgabe startet – Frost, Verstörung
und Kurzprosa –, erlauben bereits, sich lesend an der
Revolution der Welt durch das Bernhardsche Schreiben und der
Revolution der Poesie durch die Bernhardsche Welt zu beteiligen. |
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Thomas Bernhard:
Werke in 22 Bänden
Herausgegeben von Martin Huber und Wendelin
Schmidt-Dengler
ISBN: 978-3-518-41500-9.
Der Subskriptionspreis des
Gesamtwerkes beträgt ca. € 620,- (D)
Die Preise können aufgrund möglicher Umfangsdifferenzen einzelner
Bände nur als Circa-Preise angegeben und erst mit Erscheinen des
letzten Bandes verbindlich festgelegt werden.
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Nach den Bänden 1, 2
und 14 folgen im Mai 2004 der Band 11 Erzählungen I und der Band 15
Dramen I, pro Halbjahr folgen zwei weitere Bände. |
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Martin Huber ist
Leiter des Thomas-Bernhard.-Archivs in Gmunden (Oberösterreich).
Wendelin Schmidt Dengler ist Professor für
Literaturwissenschaft in Wien und Leiter des Österreichischen
Literaturarchivs an der Österreichischen Nationalbibliothek. |
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Editionsplan |
Band 1
Frost
Herausgegeben von Martin Huber und Wendelin Schmidt-Dengler,
2003
Subskriptionspreis: € 29,90
Band 2
Verstörung
Herausgegeben von Martin Huber und Wendelin Schmidt-Dengler
2003
Subskriptionspreis: € 25,90
Band 3
Das Kalkwerk
Herausgegeben von Hans Höller unter Mitarbeit von Renate Langer
Erscheinungstermin: Herbst 2004
Band 4
Korrektur
Herausgegeben von Martin Huber und Wendelin Schmidt-Dengler
Erscheinungstermin: Frühjahr 2005
Band 5
Beton
Herausgegeben von Martin Huber und Wendelin Schmidt-Dengler
Erscheinungstermin: Frühjahr 2006
Band 6
Der Untergeher
Herausgegeben von Martin Huber
Erscheinungstermin: Herbst 2006
Band 7
Holzfällen
Herausgegeben von Martin Huber
Erscheinungstermin: Frühjahr 2007
Band 8
Alte Meister
Herausgegeben von Martin Huber und Wendelin Schmidt-Dengler
Erscheinungstermin: Herbst 2007
Band 9
Auslöschung
Herausgegeben von Hans Höller
Erscheinungstermin: 2008
Band 10
Autobiographie
Herausgegeben von Martin Huber und Manfred Mittermayer
Erscheinungstermin: Herbst 2004
Band 11
Erzählungen I
Herausgegeben von Martin Huber und Wendelin Schmidt-Dengler
Erscheinungstermin: Mai 2004
Subskriptionspreis: € 29,90
Band 12
Erzählungen II
Herausgegeben von Manfred Mittermayer
Erscheinungstermin: Frühjahr 2007
Band 13
Erzählungen III
Herausgegeben von Hans Höller
Erscheinungstermin: Frühjahr 2006
Band 14
Kurzprosa
Herausgegeben von Hans Höller, Martin Huber und Wendelin
Schmidt-Dengler
Erscheinungstermin: Herbst 2003
Subskriptionspreis: € 34,90
Band 15
Dramen I
Herausgegeben von Manfred Mittermayer und Jean-Marie Winkler
Erscheinungstermin: Frühjahr 2004
Band 16
Dramen II
Herausgegeben von Manfred Mittermayer und Jean-Marie Winkler
Erscheinungstermin: Frühjahr 2005
Subskriptionspreis: € 29,90
Band 17
Dramen III
Herausgegeben von Jean-Marie Winkler
Erscheinungstermin: Herbst 2005
Band 18
Dramen IV
Herausgegeben von Manfred Mittermayer und Jean-Marie Winkler
Erscheinungstermin: Herbst 2006
Band 19
Dramen V
Herausgegeben von Jean-Marie Winkler
Erscheinungstermin: Herbst 2007
Band 20
Dramen VI
Herausgegeben von Martin Huber und Wendelin Schmidt-Dengler
Erscheinungstermin: 2008
Band 21
Gedichte
Herausgegeben von Volker Bohn
Erscheinungstermin: Herbst 2005
Band 22
Der "öffentliche" Bernhard
Herausgegeben von Martin Huber und Manfred Mittermayer
Erscheinungstermin: 2008
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© Andrej Reiser
1931
geboren am 9. Februar in Heerlen (Niederlande) als unehelicher Sohn von
Herta Bernhard, der Tochter des Schriftstellers Johannes Freumbichler;
den Vater Alois Zuckerstätter lernt Bernhard nie kennen
1931-35
zusammen mit der Mutter und deren Eltern in Wien; schwierige ökonomische
Situation; enge Beziehung zum Großvater mütterlicherseits
1935
Übersiedlung mit Mutter und Großeltern nach Seekirchen am Wallersee
(Land Salzburg)
1938
Übersiedlung nach Traunstein (Bayern); Bernhards Mutter hat mit ihrem
Ehemann Emil Fabjan zwei weitere Kinder; Peter (geb. 1938), Susanne
(geb. 1940)
1943
ab Herbst im NS-Schülerheim in Salzburg; Gymnasium; in den folgenden
Jahren u.a. Geigen- und Gesangsunterricht
1945
katholisches Schülerheim Johanneum
1946
Übersiedlung der gesamten Familie nach Salzburg (Radetzkystraße)
1947
Abbruch des Gymnasiums; Kaufmannslehre (Scherzhauserfeldsiedlung)
1949-51
in der Folge Lungentuberkulose; Aufenthalte im Krankenhaus, in
Sanatorien und Heilstätten (u.a. in der Lungenheilstätte Grafenhof bei
St. Veit im Pongau, Land Salzburg)
1949
Tod des Großvaters
1956
lernt Hedwig Stavianicek - seinen ›Lebensmenschen‹ - kennen; Tod der
Mutter
1952-55
freie Mitarbeit beim Salzburger ›Demokratischen Volksblatt‹;
Gerichtssaalberichte, Buch-, Theater- und Filmkritiken; erste
literarische Veröffentlichungen: Gedichte, Erzählungen
1955
erste von zahlreichen Jugoslawienreisen mit Hedwig Stavianicek
1955-57
Hochschule für Musik und darstellende Kunst ›Mozarteum‹ in Salzburg:
Musikunterricht, Regie- und Schauspielstudium
1956
erste Venedigreise mit Hedwig Stavianicek
1957-60
Freundschaft mit dem Komponisten Gerhard Lampersberg; längere
Aufenthalte auf dessen Tonhof (Maria Saal, Kärnten)
1957
erster Gedichtband: Auf der Erde und in der Hölle
1958
In hora mortis; Unter dem Eisen des Mondes (Gedichtbände)
1959
die rosen der einöde. fünf sätze für ballett, stimmen und orchester
1960
Aufführung der Kurzoper Köpfe und einiger Kurzschauspiele im
Theater am Tonhof; erste große Italienreise mit Hedwig Stavianicek (u.a.
Sizilien), Reise nach England (kurzer Aufenthalt in London)
1963
literarischer Durchbruch mit dem Roman Frost; erste Polenreise
1964
Amras; Julius Campe-Preis
1965
Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen; Kauf eines Vierkanthofs in
Obernathal bei Ohlsdorf (Oberösterreich; vermittelt durch den
Immobilienmakler Karl Ignaz Hennetmair), jahrelange Restaurierung des
Gebäudes; später Kauf zweier weiterer Häuser bei Reindlmühl und Ottnang;
daneben immer wieder Aufenthalte in Wien (Wohnung Hedwig Stavianiceks in
der Döblinger Obkirchergasse) und Reisen vor allem in den mediterranen
Süden (Jugoslawien etc.), wo auch einige Werke entstehen
1967
Verstörung; Prosa; Operation im Pulmologischen Krankenhaus der
Stadt Wien auf der Baumgartner Höhe
1968
Ungenach; Kleiner Österreichischer Staatspreis 1967; Anton-Wildgans-Preis
1969
Watten; Ereignisse (entstanden 1957); An der Baumgrenze
1970
Das Kalkwerk;. Ein Fest für Boris (uraufgeführt in Hamburg unter
der Regie von Claus Peymann, der auch einen Großteil der weiteren Stücke
erstinszeniert), Fernsehfilm Drei Tage (Regie: Ferry Radax);
Vortragsreise durch Jugoslawien und Italien
1971
Gehen; Midland in Stilfs; Der Italiener (verfilmt von Ferry Radax)
1972
Der Ignorant und der Wahnsinnige (Uraufführung bei den Salzburger
Festspielen); Franz Theodor Csokor-Preis, Adolf Grimme-Preis,
Grillparzer-Preis
1974
Die Jagdgesellschaft (Uraufführung am Wiener Burgtheater); Die
Macht der Gewohnheit; Der Kulterer (verfilmt von Vojtech
Jasny); erste Portugalreise
1975
Die Ursache (erster Band der autobiographischen Pentalogie; wie
die übrigen Bände erschienen im von Wolfgang Schaftier geleiteten
Salzburger Residenz-Verlag; Ehrenbeleidigungsklage des Salzburger
Stadtpfarrers Franz Wesenauer); Korrektur; Der Präsident
1976
Der Keller; Die Berühmten
1977
Minetti; größere Reisen nach Italien (u.a. Rom, Sizilien), in den
Iran, nach Ägypten und Israel
1978
Der Atem; Ja; Der Stimmenimitator; Immanuel Kant; erste Reise
nach Mallorca
1979
Der Weltverbesserer, Vor dem Ruhestand; Austritt aus der
Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung; Reise in die USA (New York)
1980
Die Billigesser
1981
Die Kälte; Ober allen Gipfeln ist Ruh; Am Ziel; Ave Vergil Ende
der fünfziger Jahre entstandenen Gedichten); Reise in die Türkei
1982
Ein Kind; Beton; Wittgensteins Neffe; Premio Prato
1983
Der Untergeher; Der Schein trügt; Premio Mondello; erste Reise
nach Spanien
1984
Tod Hedwig Stavianiceks
Holzfällen (vorübergehende Beschlagnahmung des Romans auf Antrag
Gerhard Lampersbergs); Der Theatermacher; Ritter, Dene, Voss
1985
Alte Meister
1986
Auslöschung; Einfach kompliziert
1987
Elisabeth II
1988
Heldenplatz (große öffentliche Auseinandersetzung um Bernhards am
Wiener Burgtheater uraufgeführtes Theaterstück zum ›Bedenkjahr‹ 50 Jahre
Anschluss Osterreichs an NS-Deutschland); Prix Medicis; letzte Reise nach
Spanien (Torremolinos)
1989
gestorben nach jahrelanger schwerer Krankheit am 12. Februar in Gmunden
(Oberösterreich); beigesetzt im Grab Hedwig Stavianiceks auf dem
Grinzinger Friedhof in Wien |