Nationalsozialismus

Im Bann des Bösen. Ilse Koch – ein Kapitel deutscher Gesellschaftsgeschichte 1933 bis 1970. Von Alexandra Przyrembel

Ilse Koch war die Ehefrau des SS-Kommandanten von Buchenwald und eine der wenigen verurteilten NS-Täterinnen. Die Historikerin Alexandra Przyrembel skizziert in einer fundierten Spurensuche ihren Lebensweg, beschreibt den Prozess und die internationale Berichterstattung sowie die Zeit im Frauengefängnis in Aichach und die Unterstützung durch das Netzwerk der »Stillen Hilfe«.
Bereits 1932 wurde Ilse Koch (1906-1967) Mitglied der NSDAP, 1936 heiratete sie den späteren Kommandanten von Buchenwald. 1947 stand sie in Deutschland vor einem US-Gericht, 1950/51 vor einem deutschen Gericht, das sie zu lebenslanger Haft verurteilte.

ISBN 978-3-10-002393-3     28,00 €  Portofrei     Bestellen

Willkommen in Auschwitz. Von Tadeusz Borowski

"Willkommen in Auschwitz", erstmals 1963 in deutscher Übersetzung erschienen, ist eines der wichtigsten Zeugnisse der "Holocaust-Literatur". Borowski war einer der ersten Autoren, der die Erfahrungen in den Konzentrationslagern der Nazis literarisch zu bearbeiten versuchte. Seine Erzählungen schildern die Entmutigung des Menschen in der peinigenden Situation der Lager und beleuchten die Grenzen zwischen Gut und Böse, die zu verschwimmen beginnen, wenn man nicht mehr weiß, wie lange die Hoffnung auf Befreiung hält. Borowskis unfassbare Lakonie und seine klare Sprache erreicht heute noch jeden Leser, und kein geringerer als der Nobelpreisträger Imre Kertesz hat 2002 in Stockholm Borowskis Prosa als einen Schlüssel für sein Verständnis der Entmenschlichung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bezeichnet.

ISBN 978-3-949671-07-4     22,00 €  Portofrei     Bestellen

Kartographie und Weltanschauung. Visuelle Wissensproduktion im Verlag Justus Perthes 1890-1945. Von Philipp Julius Meyer

Landkarten als Wissensvermittler und Ware. Landkarten sind vielseitige Medien: Mit ihnen werden Ressourcen erschlossen, militärische Operationen geplant, politische Forderungen symbolisiert, wissenschaftliche Erkenntnisse präsentiert und Wohnungen geschmückt. Sie vermitteln stets eine bestimmte Sicht auf die Welt, die auch durch die Kartographen und deren visuelles Wissen geprägt ist. Bei der Analyse von Karten geraten diese Protagonisten der Weltbildproduktion jedoch oftmals in den Hintergrund. Philipp Meyer stellt mit Hermann Haack (1872-1966) und Paul Langhans (1867-1952) zwei äußerst produktive Kartographen in den Mittelpunkt seiner Studie.

ISBN 978-3-8353-5025-0     56,00 €  Portofrei     Bestellen

Konrad Lorenz. Biografie. Von Benedikt Föger und Klaus Taschwer

Der österreichische Verhaltensforscher Konrad Lorenz war einer der einflussreichsten und zugleich umstrittensten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Vor genau 50 Jahren erhielt der »Vater der Graugänse« den Medizinnobelpreis - trotz seiner NS-Vergangenheit. Daneben war Lorenz, der wie kaum ein anderer Forscher sein eigenes Fach verkörperte, einer der Gründerväter der Umweltschutzbewegung in Österreich und Deutschland. Konrad Lorenz war ein Mann der Widersprüche. Charismatisch und unterhaltsam, zugleich mahnender Prediger wider die »acht Todsünden der zivilisierten Menschheit«.

ISBN 978-3-7076-0817-5     28,00 €  Portofrei     Bestellen

Vernichtet. Österreichische Juden und Jüdinnen in den Ghettos des Generalgouvernements 1941/1942. Von Walter Manoschek

Über die kleineren der insgesamt 342 Ghettos im Generalgouvernement Polen ist wenig bekannt - weder über die Dauer ihrer Existenz noch über die Anzahl der in ihnen eingesperrten Jüdinnen und Juden. Waren sie anfangs noch »Abladeplätze«, wurden sie mit Beginn der »Aktion Reinhardt« im Frühjahr 1942 zu Zwischenstationen auf dem Weg zur systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung. Über 9.000 Jüdinnen und Juden wurden zwischen Februar 1941 und Mai 1942 von Wien in die Ghettos des Generalgouvernements deportiert. Die erhaltenen Akten zeigen sie als Orte gewöhnlicher Bürokratie, befassen sich mit Bauwesen, Hygienemaßnahmen und Lebensmittelpreisen. Die Ghettos und ihre Bewohnerinnen und Bewohner kommen nicht vor.

ISBN 978-3-7076-0821-2     28,00 €  Portofrei     Bestellen

… da schlagen wir zu. Politische Gewalt in Sachsen 1930–1935. Hrsg. Gerhard Lindemann und Mike Schmeitzner

Während der Endphase der Weimarer Demokratie nahm die Radikalisierung der politischen Ränder zu, verbunden mit einem Anstieg der Zustimmungswerte für die extremistischen Parteien NSDAP und KPD. Diese Entwicklung ging einher mit einem Dynamisierungsprozess verbaler und darauf folgend physischer Gewalt. Die zum Teil bürgerkriegsähnlichen Verhältnisse vor 1933 wurden nach der Machtübernahme durch die NSDAP durch eine zunehmend perfektionierte Gewalt seitens des Staates und der Partei abgelöst. 

 

ISBN 978-3-8471-0934-1     45,00 €  Portofrei     Bestellen

Der Haß. Deutsche Zeitgeschichte. Von Heinrich Mann

Heinrich Mann war knapp 62 Jahre alt, als er nach der sogenannten Machtübernahme aus der Berliner Akademie der Künste ausgestoßen und ins Exil gezwungen wurde. Sein Name stand auf der ersten Ausbürgerungsliste. Gleich zu Beginn seiner Emigrationszeit in Frankreich wandte er sich mit Essays und Artikeln, die er in Exil-Zeitschriften und in der in Toulouse erscheinenden Zeitung 'La Dépêche' veröffentlichte, vehement gegen die neuen Machthaber. Angereichert um einige Arbeiten, die bereits vor seiner Vertreibung entstanden waren, bilden sie das Material für diesen Essay-Band.

ISBN 978-3-596-25924-3     15,00 €  Portofrei     Bestellen

Zerrissene Leben. Tschechoslowakische Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück 1939–1945. Von Pavla Plachá

Eine detaillierte Studie über das Schicksal tschechoslowakischer Frauen im NS-Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück und deren Verarbeitung in Nachkriegserinnerungen.
Unter den mehr als 25.000 Frauen, die zwischen 1939 und 1945 im zentralen Frauen-Konzentrationslager des nationalsozialistischen Deutschlands in Ravensbrück gefangen gehalten wurden, gab es zahlreiche tschechoslowakische Frauen.Auf Grundlage von umfangreichen Forschungen in einheimischen und ausländischen Archiven sowie der Auswertung zahlreicher Zeitzeuginnenberichte arbeitet die Autorin im Kontext der NS-Verfolgungspolitik die innere Struktur der Gruppe heraus und entwirft eine Typologie der inhaftierten Frauen.

ISBN 978-3-96488-169-4     34,80 €  Portofrei     Bestellen

Der nichtjüdische Jude. Von Isaac Deutscher

1968 zum ersten Mal veröffentlicht, kommt diesen Essays zur Frage jüdischer Identität jenseits von Religion und Nationalbewusstsein geradezu prophetische Aktualität zu. Isaac Deutscher formuliert darin klarsichtige Analysen zur Problematik »Wer ist Jude?«, zum Verhältnis von Linkssein und Herkunft, zu Antisemitismus und Zionismus, zur Rolle der Juden in der Sowjetunion und zum Nahost-Konflikt sowie zur Tragik Israels, dessen Unmöglichkeit als jüdischer Nationalstaat wie auch Notwendigkeit als Schutzraum vor Judenhass er mit großer Empathie beschreibt.

ISBN 978-3-8031-2863-8     15,00 €  Portofrei     Bestellen

Johann von Leers (1902–1965). Propagandist im Dienste von Hitler, Perón und Nasser. Von Martin Finkenberger

Eine der Schlüsselfiguren der »antisemitischen Internationale« des 20. Jahrhunderts.

Die Wurzeln der antisemitischen Agitation Johann von Leers' reichen in die Weimarer Republik zurück, wo er sich seit 1929 in Berlin als Redner und Journalist an der Seite von Goebbels profilierte. 1936 erhielt er einen Ruf an die Universität Jena, um dort »Judenforschung« zu betreiben. Kennzeichen seines uferlosen publizistischen Werks in Presse und Rundfunk war ein fanatischer Antisemitismus, der - im Rückblick auf die Verbrechen der Nationalsozialisten - die Ausgrenzung und Vernichtung der Juden als unumkehrbare Konsequenz erscheinen lässt. Nach Internierung, Illegalität und Flucht 1950 blieb Johann von Leers weiterhin als »Prophet des völkischen Antisemitismus« aktiv.

ISBN 978-3-525-30612-3     85,00 €  Portofrei     Bestellen

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