Die Anatomie der Ungleichheit. Woher sie kommt und wie wir sie beherrschen können von Per Molander

Sprengstoff Ungleichheit. Ungleiche Verhältnisse entwickeln sich in jeder Gesellschaft, unabhängig von den Fähigkeiten und dem Arbeitswillen der Menschen, sagt der Mathematiker Per Molander. Ungleichheit ist natürlich - aber sie ist kein Naturgesetz und kann mit den richtigen politischen Maßnahmen überwunden werden.
Wissenschaftlich fundiert und mit vielen anschaulichen Beispielen eröffnet Molander eine ganz neue Perspektive auf eines der weltweit größten Probleme und zeigt auch Lösungswege. Denn handeln wir nicht, geht die Schere zwischen Arm und Reich zwangsläufig immer weiter auseinander, was schließlich zum Verlust jeglichen Vertrauens innerhalb der Gesellschaft führt - zum Schaden aller.

ISBN 978-3-86489-184-7     24,00 €  Portofrei     Bestellen

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Warum Ungleichheit kaum etwas mit Leistungsgerechtigkeit zu tun hat – Ungleichheit ist das grundlegendste Streitthema aller Auseinandersetzungen, seit in grauer Vorzeit der erste Mensch einen Pflock in den Boden rammte und proklamierte „Das ist meins“, sagte sinngemäß schon der französische Philosoph Jean-Jacques Rousseau. Ungleichheit und das dieser zwingend zugrundeliegende, antagonistische Gegenspiel von Armut und Reichtum durchziehen alle menschlichen Gesellschaftssysteme von der Sklavenhaltergesellschaft bis zum heutigen, modernen Kapitalismus. Ungleichheit stellt die Primärursache allen Streits, aller Gewalttaten und aller Kriege dar. Stets ging und geht es darum, über etwas Besitz zu erlangen, das jemand anderem „gehört“. Bodenschätze, Ressourcen, Edelmetalle, Geld und andere Reichtümer, Reliquien und Heiligtümer, Land und Besitz wie auch auf diesem Boden lebende Menschen. Stets ging es darum, seinen Reichtum, seine Macht und seinen Einfluss zulasten eines Anderen – einer einzelnen Person, einer Gruppe oder eines Staates – zu vergrößern. Eine Buchrezension von Lutz Hausstein.→ Nachdenkseiten 21.12.2017

„Die Frage der Ungleichheit muss stets auf der Tagesordnung sein“: Woher kommt Ungleichheit? Und wie kann man sie in den Griff bekommen? Diesen Fragen geht der Mathematiker Per Molander in seinem aktuellen Buch „Die Anatomie der Ungleichheit“ nach. Im NachDenkSeiten-Interview erklärt Molander, der sich für die schwedische Regierung an wohlfahrts- und haushaltspolitischen Reformprojekten beteiligt hat, wie soziale Ungleichheit entsteht und zeigt auf, wie die unterschiedlichen politischen Ideologien mit ihr umgehen. 
Den Sozialdemokraten stellt Molander kein gutes Zeugnis aus. „Wir haben gesehen“, so der Experte für Verteilungsfragen, „wie sozialdemokratische Parteien die Politik des konservativen Lagers in manchen Gebieten akzeptiert oder sogar übernommen haben.“
 Das Interview führte Marcus Klöckner. →Nachdenkseiten 18.10.2017

Schwedischer Mathematiker Per Molander plädiert für staatliche Regulierung. Ungleichheit und soziale Gerechtigkeit waren bestimmende Themen beim Bundestagswahlkampf. Allerdings nehmen die Wähler es offenbar keiner Partei mehr ab, für Ausgleich zu sorgen. Per Molander ist Experte für Umverteilung und hat ein Buch über "Die Anatomie der Ungleichheit" veröffentlicht. Darin erklärt er, wie man diese eindämmen kann. Per Molander im Gespräch mit Catrin Stövesand → Deutschlandfunk 16.10.2017


Inhalt:

1 Die Ungleichheit und ihr Schatten 11

2 Murmeln spielen 17
- Verhandeln ist notwendig 24
- Eine lange Geschichte 26

3 Die Archäologie der Ungleichheit 31
- Unsere nächsten Verwandten 34
- Jäger, Sammler und Bauern 39
- Frühe historische und klassische Zeit 46
- Mittelalter 50
- Moderne Beispiele 52
- Theoretische und tatsächliche Ungleichheit 57
- Zusammenfassung 61

4 Das Ende des Märchens 65
- Die Elementarverhandlung 68
- Verhandlungen nach Nash 69
- Die langsichtige Dynamik des Verhandlungsspiels 75
- Modell und Wirklichkeit 80
- Die Brücke zwischen Sein und Soll 82

5 Die Kunst des Fliegens 85
- Stabilität in einer unsicheren Welt 91

6 Zurück zum Sozialkontrakt 97
- Klassisches und mittelalterliches Denken 98
- Moderne Theorien 102
- Die liberale Antwort 105
- Rousseaus Sozialkontrakt 109
- Das Individuum und das Kollektiv 112
- Moderne analytische Versionen 114
- Der Gesellschaftsvertrag - und dann? 117

7 Liberalismus und Ungleichheit 119
- Konturen des Liberalismus 120
- Das Fehlen eines stabilen Gleichgewichts 123
- Legitimitätsfragen 127
- Der Liberalismus und die Verteilungspolitik 129
- Der Wert der Ungleichheit 135

8 Der Konservatismus: Ungleichheit als Notwendigkeit und Ressource 139
- Das Fehlen eines stabilen Gleichgewichts 141
- Legitimitätsprobleme 142
- Religiöse Grundlage: der Hinduismus 144
- Religiöse Grundlage: das Christentum 150
- Religiöse Grundlagen: der Islam 157
- Säkulare Grundlagen 161
- Die Umverteilung von Einkommen und Vermögen 164

9 Die Sozialdemokratie und die Ungleichheit 167
- Das Fehlen eines stabilen egalitären Gleichgewichts 168
- Strategien der Umverteilung 172
- Warum sich engagieren? 177
- Was sollte getan werden? 183

10 Bilanz 185

Literatur 189

Anmerkungen 211

 

 

Erstellt: 02.11.2017 - 19:48  |  Geändert: 18.09.2023 - 15:19

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