Markt und Gewalt. Die Funktionsweise des historischen Kapitalismus. Von Heide Gerstenberger

Bei allen Gegensätzen sind sich wirtschaftsliberale und marxistische Theoriekonzepte in der Beurteilung des Kapitalismus einig: die ökonomischen Strukturen kapitalistischer Marktgesellschaften machen direkte Gewalt gegen Personen nicht nur überflüssig, sondern auch ökonomisch kontraproduktiv.Heide Gerstenberger widerspricht in ihrem opus magnum nicht der These, dass im Verlauf kapitalistischer Wirtschaften die Anwendung direkter Gewalt zum Zwecke der Profitproduktion vielerorts zurückgedrängt wurde, wohl aber bestreitet sie, dass diese Entwicklung ökonomischer Rationalität geschuldet ist. Als Resultat ihrer Auseinandersetzung mit der konkreten historischen Funktionsweise kapitalistischer Wirtschaften stellt sie fest, dass, wo immer eine Domestizierung des Kapitalismus erfolgte, diese durch sehr energische soziale Auseinandersetzungen und politische Maßnahmen herbeigeführt worden ist.

ISBN 978-3-89691-125-4     49,90 €  Portofrei     Bestellen

Werden Eigner und Besitzer von Kapital nicht durch Öffentlichkeiten und Regierungen daran gehindert, so nutzen sie - von Ausnahmen abgesehen - alle sich ihnen bietenden Möglichkeiten, Profite zu erzielen. Angesichts der historischen Funktionsweise kapitalistischer Wirtschaften lässt sich nicht länger aufrechterhalten, dass der Einsatz direkter Gewalt gegen Personen kapitalistischem Profitstreben unter allen Umständen widerspricht.

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Inhaltsverzeichnis →

Räuberischer Handel Die Tauschverhältnisse der Frühen Neuzeit haben einzelne Kaufmannskrieger zwar sehr reich gemacht. Kapitalisten in spe wurde sie dennoch nicht. Anmerkungen zum vorkapitalistischen Weltmarkt Von Heide Gerstenberger → Junge Welt 28.11.2018

Rezensiert für Soziopolis und H-Soz-Kult von: Marc Buggeln, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin:→  H / SOZ / KULT 25.10.2017

 

Erstellt: 14.04.2017 - 09:45  |  Geändert: 22.12.2022 - 18:45