Die Akte Rosenburg. Das Bundesministerium der Justiz und die NS-Zeit Görtemaker, Manfred , Safferling, Christoph J. M.

Als das Bundesministerium der Justiz 1949 seine Arbeit aufnahm, kam es zu ganz erheblichen personellen und politischen Verflechtungen mit dem "Dritten Reich". Dass Juristen, die eine stark belastete NS-Vergangenheit hatten, in der Behörde Dienst taten, wurde nicht als problematisch empfunden. Dieses grundlegende Werk zeigt, wer alles im Ministerium unterkam und welchen Einfluss das auf die Rechtspraxis hatte - nicht zuletzt bei der Strafverfolgung von NS-Tätern.

ISBN 978-3-406-69768-5     29,95 €  Portofrei     Bestellen

Die "Rosenburg" in Bonn war von der Gründung der Bundesrepublik bis 1973 der Sitz des Bundesministeriums der Justiz. 2012 setzte das Ministerium eine Unabhängige Wissenschaftliche Kommission ein, die den Umgang der Behörde mit der NS-Vergangenheit in den Anfangsjahren der Bundesrepublik erforschen sollte. Zu diesem Zweck erhielt die Kommission uneingeschränkten Aktenzugang. Dieses Buch präsentiert ihre Ergebnisse. Zum "Geist der Rosenburg", so zeigt die Studie, trugen maßgeblich Beamte und Mitarbeiter bei, die zuvor im Reichsjustizministerium, bei Sondergerichten und als Wehrrichter tätig gewesen waren. Ihre Karrieren vor und nach 1945 zeichnet die Kommission ebenso nach wie die Belastungen, die dies für das Ministerium und den Inhalt seiner Politik darstellte. So wird unter anderem gezeigt, welche zentrale Rolle das Ministerium spielte, als 1968 Zehntausende von Strafverfahren gegen NS-Täter eingestellt wurden.

Mehr Infos...

Die renazifizierte Justiz. Melancholische Erinnerungen anlässlich der »Akte Rosenburg« aus dem Verlag C. H. Beck Von Otto Köhler. → Junge Welt 28.12.2016

„Die Akte Rosenburg“: Halbes Justizministerium bestand aus Nazis - Laut einer am Montag in Berlin präsentierten Studie sind in den Nachkriegsjahren mehr als die Hälfte der Beamten des Bundesjustizministeriums ehemalige NSDAP-Mitglieder gewesen. Sie sollen die „demokratische Erneuerung“ wenigstens gebremst haben, wie dpa meldet. → Sputnik 11.10.2016

Die „Akte-Rosenburg“ - Endergebnisse des Rosenburg-Projekts vorgestellt Vier Jahre lang hat eine Unabhängige Wissenschaftliche Kommission untersucht, wie das Bundesjustizministerium in den 1950er und 1960er Jahren mit der NS-Vergangenheit umgegangen ist. Am 10. Oktober wurde nun der Abschlussbericht der Kommission "Die Akte Rosenburg – Das Bundesministerium der Justiz und die NS-Zeit" im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz vorgestellt. → mbjv 10.10.2016

Aufarbeitung der NS-Zeit Den Nazis die Freiheit geschenkt Ein Ministerialdirigent sorgte 1968 für die Ausweitung von Verjährungsfristen. Tausende Mordgehilfen konnten so nicht mehr belangt werden. →  TAZ 11.10.2016

 

 

Erstellt: 10.10.2016 - 22:45  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:58