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Kritik der Psychologie. Das moderne Opium des Volkes von Albert Krölls
Mit dieser Bestimmung des Willens als abhängiger Variable erteilt die Psychologie zugleich einen umfassenden Steuerungsauftrag. Eben noch als Spielball psychischer Impulse definiert, soll derselbe Mensch nunmehr als Konfliktmanager der widersprüchlichen Anforderungen fungieren, welche seine innere Motivationslage und die äußere Welt an ihn richten. Er soll im Kampf mit sich selbst ein seelisches Gleichgewicht herstellen, ein Programm, das seit Freud unter dem Namen einer gelungenen Ich-Bildung bekannt ist.Worin besteht der legitimatorische Gehalt psychologischer Theorien? Und auf welchen systematischen Fehlern der Theoriebildung gründet ihre gesellschaftliche Nützlichkeit?
Darf man die psychologische Wissenschaft kritisieren? Zehn Jahre nach der Erstveröffentlichung seiner „Kritik der Psychologie – Das moderne Opium des Volkes“ legte Albert Krölls Anfang 2016 eine überarbeitete Neuausgabe vor, die u.a. den bereits in der zweiten Auflage von 2007 aufgenommenen Diskussionsteil ergänzte und die These vom „modernen Opium“, also dem Nutzwert, den die psychologische Weltanschauung für die kapitalistische Konkurrenzgesellschaft erbringt, ausführlicher begründete. Dieser Angriff auf den bürgerlichen Wissenschaftsbetrieb und auf herausragende Autoritäten der Disziplin zog – bemerkenswerterweise in einem linken Periodikum, der Tageszeitung Junge Welt – heftigen Widerspruch auf sich. Michael Zander wertete eine solche Wissenschaftskritik als „unhaltbare Polemik“ → i-v-a.net 12.09.2016
Unhaltbare Polemik Neuauflage von Albert Krölls’ »Kritik der Psychologie« im VSA-Verlag erschienen Von Michael Zander → Junge Welt 06.06.2016
Erstellt: 09.06.2016 - 01:27 | Geändert: 02.12.2020 - 17:58