E-Book: Der halbe Hegemon (Telepolis). Hrsg. v. Florian Rötzer

E-Book: Der halbe Hegemon (Telepolis). Von Florian RötzerDie Rückkehr der 'deutschen Frage' und die Lage der EU. Mit dem während der Schuldenkrise durch die herausragende wirtschaftliche und politische Macht Deutschlands entstandenen "deutschen Europa" beginnt über die Flüchtlingskrise,

ISBN 978-3-95788-055-0        5,99 €      E-Book Bestellen

die Rückkehr in den Kalten Krieg über den Ukraine-Konflikt und die Bekämpfung des islamistischen Terrors nun das Projekt der europäischen Staatengemeinschaft zu zerfallen. Die Linke ist in Europa trotz der Erfolge in Griechenland, Spanien und Portugal geschwächt, die Kritik an Europa artikuliert sich vorwiegend rechtsextrem.

Deutschland ist zwar so dominant in Europa, dass die übrigen Staaten und Teile der Bevölkerung angesichts der deutschen Flüchtlingspolitik der offenen Grenzen auch in Reaktion auf die vorhergehende rigorose Durchsetzung der Austeritätspolitik revoltieren, aber es ist nicht stark genug, um sich wirklich durchsetzen zu können. Weil Deutschland nur ein "halber Hegemon" ist, wird das Scheitern des liberalen Europas der offenen Grenzen durch zunehmende Konflikte und Ambivalenzen verstärkt.

Die von Flüchtlingen angeblich überrannte Festung Europa führt zum Bau neuer Mauern und Abgrenzungen zwischen den Staaten. Überall werden rechte, nationalistische, wenn nicht völkische Bewegungen, Parteien und auch Regierungen stark, Solidarität zwischen den Staaten und ihren Bevölkerungen gibt es nicht mehr, Europa wird zur Zwangsgemeinschaft, die europäische Führung durch den Rat, die Kommission und das Parlament können die auseinanderstrebenden Kräfte nicht mehr zusammenhalten.

Was sich an der Wende von 2015/2016 abspielt, ist nichts anderes, als eine historische Zäsur in der Nachkriegsgeschichte. In den hier versammelten aktuellen Gesprächen von Matthias Becker mit Ökonomen und Experten aus Experten aus Ungarn, Frankreich, Italien, Großbritannien und Deutschland sowie den Beiträgen des EU-Korrespondenten Eric Bonse und Tomasz Konicz werden die Bruch- und Konfliktlinien der deutschen Dominanz in Europa und der Zukunft des Euros herausgearbeitet.

Inhaltverzeichnis:

    Die Rhetorik des Scheiterns
    Zur Lage der EU - Teil 1
    Eric Bonse
    Die unmögliche Euro-Reform
    Zur Lage der EU - Teil 2
    Eric Bonse
    Die Flucht vor der Realität
    Zur Lage der EU - Teil 3
    Eric Bonse
    Die Schlafwandler aus Brüssel
    Zur Lage der EU - Teil 4
    Eric Bonse
    Die Rückkehr der deutschen Frage
    Zur Lage der EU - Teil 5
    Eric Bonse
    Merkel allein im europäischen Haus
    Der Zerfall des "Deutschen Europa" schreitet angesichts des zunehmenden Nationalismus rasant voran
    Tomasz Konicz
    Die Nation in der Krise
    Die eskalierende Krisendynamik hinterlässt bösartige ideologische Verfallsformen von Nationalismus und Rechtsextremismus
    Tomasz Konicz
    "Die Finanzkrise hat Deutschland genutzt"
    Guillaume Duval, Chefredakteur der Alternatives Economiques und Autor von "Modell Deutschland? Nein Danke!", über die deutsche Dominanz in Europa und die Zukunft des Euros
    Matthias Becker
    "Der Euro-Beitritt Italiens war ein Fehler"
    Die italienische Wirtschaftswissenschaftlerin Annamaria Simonazzi über die deutsche Dominanz in Europa und die Zukunft des Euros
    Matthias Becker
    "Der Euro ist eine Art monetärer Weltvernichtungsmaschine"
    Der schottische Ökonom Marc Blyth erklärt, warum die Banken mit dem Euro ein Geschäftsmodell auf Kosten der europäischen Nationen aufgebaut haben
    Matthias Becker
    "Die Osteuropäer wollen ein Europa der Vaterländer"
    Die in Ungarn lehrende Politikwissenschaftlerin Dorothee Bohle über die osteuropäische Kritik an der Griechenland-Hilfe, die Haltung zur Austerität und die wachsende Ablehnung Deutschlands
    Matthias Becker
    "Deutschland tritt nicht als geopolitische, sondern als geoökonomische Macht auf"
    Hans Kundnani vom Marshall Funds über die Rückkehr der deutschen Frage und Deutschland als halben Hegemon
    Matthias Becker

 

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Erstellt: 01.02.2016 - 10:49  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:58

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