Konstruktionen für den Krieg? Von Torsten Bewernitz

Konstruktionen für den Krieg? Von Torsten BewernitzDie Darstellung von 'Nation' und 'Geschlecht' während des Kosovo-Konflikts 1999 in den deutschen Printmedien. Auf der Grundlage von Analysen der Berichterstattung in "Frankfurter Rundschau", "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Westdeutsche Allgemeine Zeitung", "Bild", "Focus" und "Junge Freiheit" kommt Torsten Bewernitz in seiner Untersuchung zu dem Fazit: Der Kosovo-Krieg wurde hierzulande als ein diskursives Ereignis wahrgenommen.

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Er beeinflusste den Diskurs maßgeblich und bestätigte nicht nur alte Identitäten, sondern er führte auch zur Konstruktion von neuen: Die Manifestation einer europäischen Identität war ein wesentliches Ergebnis. Darüber hinaus arbeitet Torsten Bewernitz heraus, wie im Zuge dessen auch geschlechtliche Identitäten rekonstruiert wurden. Dafür untersucht er, welchen Wandel die geschlechtlichen Idealtypen "Soldat", "Politiker", "Kriegermutter" und "Schöne Seele" erfuhren, die die Internationalen Beziehungen prägen.

Torsten Bewernitz untersucht die Berichterstattung über das Kriegsgeschehen im Kosovo unter dem Aspekt der Darstellung von Nationalität und Geschlechterverhältnissen. Müssen Identitätskonstruktionen immer ?Konstruktionen für den Krieg' sein oder sind Identitätskonstruktionen für den Frieden möglich und wie können diese aussehen?

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Rezension

Konstruktionen für den Krieg? Torsten Bewernitz untersucht die Darstellungen von „Nation“ und „Geschlecht“ innerhalb der printmedialen Berichterstattung über die kriegerischen Ereignisse im Kosovo im Jahr 1999. Dabei verweist die Titel-Frage bereits auf eine spezifische Funktion, die mit den Darstellungsmustern einhergehen kann. Bestimmte Vorstellungen und Konstruktionen von Nationalität und Geschlechterverhältnissen beeinflussen und lenken die Wahrnehmung des Kriegsgeschehens insgesamt. Sie können dazu beitragen, kriegerisches Handeln plausibel zu machen, zu begründen oder zu legitimieren – und müssen in diesem Sinne als ‚Konstruktionen für den Krieg’ bezeichnet werden, insbesondere dann, wenn sie sich in politischen Handlungen manifestieren. Denn, so fragt Bewernitz weiter: „Wie wirkt sich die Konstruktion von Identitäten auf gesellschaftliches Handeln und das konkrete Handeln politischer Akteure aus?“. Von Andrea Nachtigall → DISS-Journal 23 (2012), 61-62

 

Erstellt: 20.08.2015 - 10:25  |  Geändert: 02.12.2020 - 18:02