Edward von de Vendel/Anton van Hertbruggen: Der Hund, den Nino nicht hatte. Buchempfehlung von Britta Kiersch

Der Hund, den Nino nicht hatte. Edward van de Vendel u. Anton van HertbruggenBuchempfehlung
Edward von de Vendel und Anton van Hertbruggen: Der Hund, den Nino nicht hatte     Bohem    ISBN978-3-85581-552-4      14,95 €

Herr van de Vendel ist ganz offensichtlich auf den Hund gekommen, denn nach den beiden wunderbaren Bänden über den schneeweißen Riesenhund Sam, die bei Carlsen erschienen sind, hat er nun bei Bohem Press wieder einen einzigartigen Text mit einem Hund im Mittelpunkt veröffentlicht.

Die Bilder des jungen flämischen Illustrators Anton van Hertbruggen, denen das große Format (33 cm) sehr entgegen kommt, erzeugen eine intensive atmosphärische Dichte. Durch die warmen Erdfarben entsteht eine abenteuerliche, naturnahe Szenerie, die immer wieder interessant akzentuiert wird: Mal durch den Amischlitten, den Ninos Mutter fährt oder die afrikanischen Tiere, die am Schluss Ninos Welt bevölkern.

Wie der Titel schon verrät, hat Nino einen imaginären Hund. Er ist Ninos bester Freund, ist neugierig und mutig: Er springt in tiefes Wasser, traut sich auf den Schoß der Uroma und jagt im Wald den Eichhörnchen nach. Aber er ist auch klug und verständnisvoll, all das was Nino gut tut. Und der Junge braucht einen guten Freund, denn er ist oft unglücklich. Er vermisst seinen Vater sehr, der weit weg ist und nur manchmal anruft. Immer ist der Hund da und tröstet Nino. Hier möchte ich noch einmal die Illustration hervor heben: Wie durch die Form der Überblendung die Fantasie des Jungen Gestalt annimmt, ist einfach großartig.

Vieles ändert sich in Ninos Leben, als er einen realen Hund geschenkt bekommt – aber so viel dann doch wieder nicht. Der Hund, den Nino hat, ist ziemlich anders als der, den er nicht hatte, aber das macht gar nichts, denn „anders“ kann trotzdem sehr gut sein. Und ihm gelingt es auf seine Art auch, Ninos Fantasie zu beflügeln.

„Der Hund, den Nino jetzt hat,
rennt im Wald den Kaninchen hinterher.
Aber rauf in die Bäume traut er sich nicht.

Ob das schlimm ist? Ach was.

Der Hund den Nino jetzt hat, kann den See nicht leiden.
Dafür buddelt er gern im Sand. Doch, das macht auch Spass.

Ninos Hund fürchtet sich vor Uroma.
Und wisst ihr, was verrückt ist?
Nino jetzt auch.“

Edward von de Vendel/Anton van Hertbruggen: Der Hund, den Nino nicht hatte

 

Erstellt: 31.03.2015 - 09:32  |  Geändert: 02.12.2020 - 18:02

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