Die Behandlung der Opfer. Von Klaus Ottomeyer

Die Behandlung der Opfer. Von Klaus OttomeyerDie oft schwer traumatisierten Flüchtlinge werden bei uns grob vernachlässigt, nicht selten sogar durch Bürokratie und unsere Ignoranz retraumatisiert. Klaus Ottomeyer hat Behandlungsstandards entwickelt, die das psychotherapeutisch und zwischenmenschlich Nötige praxisnah formulieren.

ISBN 978-3-608-89107-2    26,95 €  Portofrei     Bestellen

Im Umgang mit traumatisierten Menschen messen wir mit zweierlei Maß. Während Opfer von Missbrauch und Familiengewalt oder von Großschadensereignissen und Naturkatastrophen im heutigen Europa mit dem vollen therapeutischen Unterstützungsprogramm rechnen können, werden die oft schwer traumatisierten Flüchtlinge und Opfer politischer Gewalt grob vernachlässigt. Und mehr als das: Nicht selten wird diese Personengruppe durch unsere Behörden, unsere Bürokratie und durch unsere Ignoranz retraumatisiert.

Auf der Basis seiner Arbeit mit Flüchtlingen und Opfern des Nazi-Regimes, deren Geschichten eindringlich erzählt werden, hat Klaus Ottomeyer Standards entwickelt, die das therapeutisch und zwischenmenschlich Nötige praxisnah formulieren. Darüber hinaus wird der gesellschaftliche Hintergrund für unseren Umgang mit den Opfern beleuchtet.

ZIELGRUPPE:
- Traumatherapeuten
- Psychotherapeuten aller Schulen
- beratende Psychologen
- Sozialarbeiter
- ehrenamtliche Helfer in der Flüchtlingsbetreuung

Viele Flüchtlinge werden bei uns ein zweites Mal misshandelt.

Inhalt
Vorwort: Luise Reddemann 7
Wozu dieses Buch? 9
1. Einführung: Traumatherapie unter günstigen Umständen 14 Faribas Geschichte 14
Andreas Geschichte 26
Einige Gedanken und Erläuterungen 30
2. Therapie mit Flüchtlingen Erschwernisse und Schikanen 39
Die Geschichte von Herrn Kadir 39
Magomeds Geschichte 46
Die Geschichte von Herrn Bisultanov 56
Helfer, die "im Dreieck springen". Gegenübertragung und zwei Ego States 64
Victim, Survivor und Trickster. Die notwendige Differenzierung der Wahrnehmung 72
3. Abwehr des Traumas und Verfolgung der Opfer 77
Masters of Denial 77
Der psychotische Kosmos 87
Der Neid 91
Das Gewissen 95 Die Neunmalklugen 99
Gesichter, Kinder, Augen 104 Sadismus und Autoritarismus 110
4. Ein Europa der Menschenjagden? 119
5. Begegnung mit Kinderüberlebenden des Nazi-Terrors.135 Die Geschichte von FrauOgris 135
Die Geschichte von Frau Seebacher 152 Knoblauch, Rotkäppchen und ein Sommer 159
6. Die Schatten der Schuld an den Grenzen der Psychotherapie 166
7. Versöhnung, Vergebung und Behandlung der Opfer 182
Zur Funktionvon Vergebungin der Therapie 182
Versuch eines Dialogs mit kirchlichen Tätern. Ein Gespräch mit Pfarrer Jürgen Öllinger 192
8. Gebrochenes Selbst zerbrechende Welt. Trauma, Identität und Gesellschaft 199
9. Anhang: Was wirkt, was hilft? 223
Danksagung 238
Literatur 240

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Interview

Die neoliberale Identitätskrise fördert die Kriegsbereitschaft. Der Sozialpsychologe Klaus Ottomeyer über die Militarisierung und die Behandlung von Menschen, die vom Krieg traumatisiert wurden. Von Dagmar Schediwy → Telepolis vom 12.03.2015

 

Erstellt: 13.03.2015 - 10:07  |  Geändert: 22.01.2023 - 08:31

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