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Rapider Wandel (Telepolis). Über Medien und Massenmedien. Von Hans-Jürgen Krug
Neue Techniken, so formulierte der kanadische Medienwissenschaftler Marshall McLuhan schon Ende der 1960er-Jahre, schaffen neue Umwelten. Doch diese neuen Umgebungen bleiben in der Regel zunächst unsichtbar.
ISBN 978-3-95788-027-7 4,99 € Portofrei E-Book bestellen
Wir leben schon in ihnen, aber wir erkennen sie (noch) nicht. Wir nehmen sie in den Begriffen von gestern wahr. Presse, Radio und Fernsehen, Tonband, Kassette und Videorecorder dominierten bis in die 1990er-Jahre unsere massenmedialen Umwelten. Dann folgten Computer, Internet, Smartphone - und mit ihnen weitere ganz neue elektronische Umwelten. Sie entstanden zunächst neben den tradierten Angeboten. Dann veränderten sie - der Beschreibung noch weitgehend entzogen - auch diese grundlegend. Die hier versammelten Beiträge über Medien und Massenmedien verstehen sich als 'Probes' (McLuhan), als Erkundungen unsichtbarer moderner Medien(um)welten. Dr. Hans-Jürgen Krug, Jahrgang 1952, lebt als Publizist und Medienwissenschaftler in Hamburg.
Inhaltverzeichnis:
Einleitung von Hans-Jürgen Krug
Unscharfe Begrifflichkeiten - Wie wir heute über Massenmedien reden
Annäherungen: Big Brother, Survivor und Panorama
Erkundungen über die Medienlandschaft in Bulgarien
Verängstigungen: Dreißig Minuten im Mai
Annäherungen an eine Terrorwarnung
Automatisierungen: Radioautomatismen
Ein Großteil der Radionutzung ist gar nicht mehr bewusst gewollt, sondern technisch ritualisiert
Erregungen: Mediale Erregungszustände
… und der Gleichklang der Medien im Synchronstress
Verabschiedungen: Radiodämmerungen
Das Ende des Radios, wie wir es kannten
Kontaminierungen: Aufnahmezustände
Fukushima, das Unsichtbare und der Journalismus
Vermessungen: Fiktive Parallelwelten
Wie die Einschaltquote zur Botschaft wurde
Speicherungen: Sekundäre Oralität
Wie die Kompaktkassette die Medien veränderte
Beschleunigungen: Knappe Botschaften
Twitter und die neuen Umwelten
Beobachtungen: Luftaufklärung
Drohnen und die Zukunft des Journalismus
Finanzierungen: Die Haushaltsabgabe trennt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk endgültig von der Technik ab
Der Haushaltsbeitrag und der neue öffentlich-rechtliche Komplex
Bebilderungen: Kameras sehen Kameras
Wie Apparate Nachrichten- und Fernsehästhetiken verändern
Individualisierungen: Schneller als live
Die Klinsmann-Kamera und die zwei Zeiten der Liveberichterstattung
Sortierungen: Quizshows und die Herstellung von Ordnung
Mit der Anbindung an Internet und Apps erhalten die neuen Quizshows eine ganz neue Funktion
Etikettierungen: Militärbilder
Wie Quellentexte Fernsehbilder eindeutiger machen sollen – und zu ganz eigenen Narrativen führen
Hervorhebungen: PowerPoint
Computersoftware und die grafische Vereinheitlichung der Fernsehnachrichten
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet.
Militär und Massenmedien. 80 Jahre Fernsehen in Deutschland. Am 22. März 1935 eröffnete Reichssendeleiter Eugen Hadamovsky im großen Sitzungssaal des Berliner Funkhauses den Start des Fernsehens in Deutschland. Es war der erste "regelmäßige Programmbetrieb" weltweit, und er sollte - so Hadamovsky - das "Bild" des Führers "tief und unverlöschlich in alle deutschen Herzen pflanzen". Die Eröffnung war, so Arnolt Bronnen, "eine reine Hochstapelei". Noch gab es kein Programm, nur wenig Fernsehgeräte, kaum Zuschauer - und einen heimlichen Zwilling des neuen Mediums: das Militär. Von Hans-Jürgen Krug → Telepolis vom 22.03.2015