Schriftsteller im Kollektiv. Texte und Briefe zum Werkkreis Literatur der Arbeitwelt. Von Erasmus Schöfer

Texte und Briefe zum Werkkreis Literatur der Arbeitwelt. Von Erasmus Schöfer Der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt entstand 1970 als Vereinigung, die sich dem kollektiven Schreiben mit politischen Zielen zuwandte und für beinahe 20 Jahre den literarischen Diskurs der alten Bundesrepublik mitbestimmte. Sowohl individuelle wie institutionelle Überlieferungen des Werkkreises befinden sich im Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt (FHI).

ISBN 978-3-8375-1131-4     29,95 €  Portofrei      Bestellen

Sie werden dort nicht nur aufbewahrt, sondern auch wissenschaftlich erschlossen und publiziert.

Hervorzuheben ist dabei das Werk und die Rolle Erasmus Schöfers, dessen Vorlass sich seit einigen Jahren im FHI befindet. Der Werkkreis ist inzwischen als ein bedeutendes Phänomen der deutschen Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts anerkannt.

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Literatur der Arbeitswelt. Der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt wurde Ende der sechziger Jahre mit dem Ziel ins Leben gerufen, die bis dahin in den Medien weitgehend vernachlässigte industrielle Arbeitswelt zum Gegenstand von Literatur zu machen. Ziel war nicht die abstrakte Darstellung der kapitalistischen Verhältnisse – das gab es zu dieser Zeit zuhauf in den studentischen Zirkeln, die sich mit der Politischen Ökonomie von Marx auseinandersetzten – sondern die Beschreibung der betrieblichen Arbeitsverhältnisse als Mittel der subjektiven Bewusstmachung, als allgemeine Informationsquelle und als Ausgangsanalyse für objektive Veränderung. Die Beschäftigten selbst sollten – als Experten ihrer Arbeitssituation – motiviert werden, über die Zustände in ihren Betrieben zu berichten. Die Arbeitswelt zum Thema zu machen: damit verfolgten die Initiatoren und Teilnehmer der Werkkreise von Anfang an den Zweck, Öffentlichkeit herzustellen über diesen Bereich der unterschlagenen Wirklichkeit (Negt). So gesehen verstanden sie ihr Engagement als einen Beitrag zur Demokratisierung der Literatur hinsichtlich ihrer tradierten Produktions- und Rezeptionsformen und zur Demokratisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, weil Themen und Wirklichkeitsausschnitte öffentlich gemacht wurden, die ansonsten kaum thematisiert wurden und in vielen Fällen sogar der Geheimhaltung unterlagen. Von Joke Frerichs → Nachdenkseiten vom 23.12.2014

Literatur. Schreiben als Klassenkampf. Erasmus Schöfer und der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt. Von David Salomon → Jungewelt vom 14.11.2014


 

Erstellt: 17.11.2014 - 17:15  |  Geändert: 02.12.2020 - 18:03