Politische Emotionen. Warum Liebe für Gerechtigkeit wichtig ist. Von Martha Nussbaum

Politische Emotionen. Warum Liebe für Gerechtigkeit wichtig ist. Von Martha C. NussbaumWie viel Gefühl verträgt eine Gesellschaft, die nach Gerechtigkeit strebt? Nicht viel, könnte man meinen und etwa auf die Gefahren verweisen, die mit der politischen Instrumentalisierung von Ängsten und Ressentiments verbunden sind.

ISBN 978-3-518-58609-9     39,95 €  Portofrei     Bestellen

Emotionen, so eine weitverbreitete Ansicht, setzen das Denken außer Kraft und sind daher im politischen Kontext generell schädlich.

Dem widerspricht Martha C. Nussbaum in ihrem neuen Buch. Um der Gerechtigkeit politisch zur Geltung zu verhelfen, so ihre These, bedarf es nicht nur eines klaren Verstandes, sondern auch einer positiv-emotionalen Bindung der Bürgerinnen und Bürger an diese gemeinsame Sache. Manche sprechen in diesem Zusammenhang von Hingabe. Nussbaum nennt es Liebe. Große Führer wie Lincoln, Gandhi und Martin Luther King haben davon ebenso gewusst wie die Vordenker einer "Zivilreligion", Jean-Jacques Rousseau zum Beispiel oder Rabindranath Tagore.

In beeindruckender Weise erforscht Nussbaum diese Art Liebe und damit verwandte politische Gefühle. Sie zeigt, welche Ausdrucksformen auch in der Musik oder der Dichtung sie annehmen können und wie sie sich kultivieren lassen. Dabei erweist sie sich einmal mehr als eine der vielseitigsten Denkerinnen unserer Zeit: als bedeutende Theoretikerin der Emotionen, als herausragende politische Philosophin und nicht zuletzt als große Kennerin und Interpretin der Künste.

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Martha Nussbaum: Lieben bis zum Abwinken. Die Philosophin Martha Nussbaum nimmt positive Gefühle als politische Kraft ernst. In ihrem Buch "Politische Emotionen" will sie zeigen, dass Mitgefühl wichtig ist, um Gerechtigkeit zu schaffen. Aber sind Neid und Gier nicht auch nützlich? Von Eva Illouz → DIE ZEIT Nº 42/2014, 29.10.2014

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