Chronik

Montag, 20.02.2023, 19.30 Uhr, Lesung: Ein von Schatten begrenzter Raum

Lesung: Ein von Schatten begrenzter Raum

Literatura: Emine Sevgi Özdamar

Bayerischer Buchpreis 2021
Georg-Büchern-Preis 2022

Nach dem Putsch 1971 hält das Militär nicht nur das Leben, sondern auch die Träume der Menschen in der Türkei gefangen. Künstlerinnen und Künstler, Linke, Intellektuelle fürchten um ihre Existenz; auch die Erzählerin, die aus Istanbul übers Meer nach Europa flieht. Im Gepäck: der Wunsch, Schauspielerin zu werden, und das unbedingte Verlangen, den so jäh gekappten kulturellen Reichtum ihres Landes andernorts bekannt zu machen und lebendig zu halten, ohne sich im »Tiergarten der Sprachen« auf die bloße Herkunft beschränken zu lassen. Und dort, inmitten des geteilten Berlin, auf den Boulevards von Paris, im Zwiegespräch mit bewunderten Dichtern und Denkern, findet sie sich schließlich wieder in der »Pause der Hölle«, in der Kunst, Politik und Leben uneingeschränkt vereinbar scheinen.

Emine Sevgi Özdamars neuer Roman ist das vielstimmige Loblied auf ein Nachkriegseuropa, in dem es für kurze Zeit möglich schien, allein mit den Mitteln der Poesie Grenzen einzureißen. Er ist der sehnsuchtsvolle Nachruf auf die Freunde, Künstler, Bekanntschaften, die sie auf ihrem Weg begleiteten. Vor allem aber ist er die wortgewaltige Eröffnung eines Raums zwischen Bedrohung und Geborgenheit, eines von Schatten begrenzten Raums.

7. Dezember 2022, Lesung: Mord in der Buchhandlung

Mord in der Buchhandlung
Lesung mit Ulrike Schäfer und Thomas Kastura

Spannung im Buchladen Neuer Weg: Mord in der Buchhandlung!
Es lesen Ulrike Schäfer und Thomas Kastura:
Nachts in einer Buchhandlung. Mitten in der Zivilisiertheit einer Stadt findet eine Frau sich einem Eindringling gegenüber, der alle Regeln gesellschaftlichen Lebens außer Kraft setzt. Wenn mehrere Schriftsteller in einer Buchhandlung spurlos verschwinden, sind dunkle, geradezu dämonische Mächte im Spiel ...

Donnerstag 26.01.2023, 19.30 Krieg in der Ukraine: Vor welchen Aufgaben steht die Friedensbewegung?

Vor welchen Aufgaben steht die Friedensbewegung?
Vortrag und Gespräch mit Thomas Rödl, DFG-VK Bayern

 

Die neuen Aufgaben sind die gleichen wie in der Vergangenheit:

  • Friedliche Streitbeilegung,
  • Beachtung des Völkerrechts,
  • Interessenausgleich,
  • Rüstungskontrolle und allgemeine Abrüstung

Diese Konzepte waren nie handlungsleitend für Regierungspolitik, vielmehr die tradierten militaristischen Konzepte wie „starker Staat", Abschreckung, und auch mal Krieg führen, wenn's dafür steht.

21.03.2023 Von der Uranmine zur Atombombe. Vortrag Regina Hagen

Von der Uranmine zur Atombombe

Vortrag von Regina Hagen

Katastrophale Folgen der nuklearen Kette für Mensch und Umwelt

Im Kontext des Ukrainekrieges wurde das Risiko eines Atomwaffeneinsatzes wieder bewusst. Seitdem wird in Politik und Medien vermehrt über das Thema diskutiert. Die Zusammenhänge allerdings werden weiterhin nicht beleuchtet.
Atomwaffen stehen am Ende einer nuklearen Kette, die weit umfassender ist: Uran wird aus Minen geholt und angereichert. Plutonium wird in Atomkraftwerken erzeugt und in Aufarbeitungsanlagen abgetrennt. Atomwaffen werden gefertigt und getestet. Bei jedem dieser Schritte entsteht nuklearer Müll. Von jedem dieser Schritte gehen erhebliche Gefahren für den Mensch und die Umwelt aus. Und viele dieser Schritte fallen bei der zivilen Atomenergienutzung genauso an wie bei der militärischen.
Ein Einsatz von Atomwaffen gar hätte katastrophale Folgen und birgt das Potential zu einer nicht kontrollierbaren Eskalation.
Diese Zusammenhänge zeigt Regina Hagen in ihrem Vortrag mit anschließender Diskussion auf und erläutert, welch wichtige Rolle dem Atomwaffenverbotsvertrag bei der Verringerung der Risiken zukommt.

Regina Hagen, Darmstadt, ist Sprecherin der Kampagne »Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt«.

Termin: Dienstag, 21.03.2023 um 19:30

Ort: Buchladen Neuer Weg, Sanderstraße 23-25, Würzburg Tel 0931 / 35591-0

Eintritt frei, Spenden erwünscht

Veranstalter: Ökopax e.V., Buchladen Neuer Weg

5.12.2022, 19.30 Uhr "Propaganda machen immer die anderen" mit Prof. Dr. Sabine Schiffer

"Propaganda machen immer die anderen" mit Prof. Dr. Sabine Schiffer
Montag, 5. Dezember 2022, 19.30 Uhr

Wir hören tagtäglich von "russischer Propaganda", "hybrider Kriegsführung" und "Desinformation" durch Russland und dergleichen mehr. Etliche Beispiele von "russischen Manipulationsversuchen durch Desinformation" sind bekannt. Aus der Propagandaforschung ist jedoch auch bekannt, dass alle Parteien Propaganda machen, mit allen Mitteln für sich und ihre Anliegen werben. Wie sieht es also mit "unserer Seite", "den Guten", aus? Wir wollen uns komplementär zu russischen Strategien gelenkter Kommunikation mit denen westlicher Akteure - Deutschland, EU, USA und der NATO - befassen. Wie funktioniert strategische Kommunikation allgemein? Wie wirkt sie sich im russischen Krieg gegen die Ukraine aus? Wie erreicht sie - auch über Medien - die Bevölkerung und auch politische Entscheidungsträger? Anhand einiger Beispiele aus der neueren Geschichte mit Fokus auf den Ukrainekonflikt wird es um zentrale Fragen rund um Medien als Kontrolleur von Macht oder Spielball der Mächte gehen. Woran können Medienmachende wie Mediennutzer denn Propaganda erkennen? Und wie gehen Medien mit (eigenen) Fakes und Fehlern um?

23.11.2022, 19:30 Uhr Film "The Killing Floor" und Gespräch mit der Regiseurin und Produzentin Elsa Rassbach

Film "The Killing Floor" und Gespräch mit der Regisseurin Elsa Rassbach
Mittwoch, 23. November 2022, 19:30 Uhr


im Buchladen Neuer Weg, Sanderstraße 23/25, 97070 Würzburg

Das 1985 auf dem Sundance Film Festival preisgekrönte historische Drama "The Killing Floor" erzählt die sorgfältig recherchierte, faktenbasierte Geschichte von Frank Custer (Damien Leake), einem schwarzen Farmpächter aus den Südstaaten, der während des Ersten Weltkriegs in einem riesigen Schlachthof in Chicago Arbeit findet.

20.10.2022 Vortrag und Gespräch mit Peter Wahl: Krieg in der Ukraine. Hintergründe und Entwicklung

Krieg in der Ukraine
Hintergründe und Entwicklung

Vortrag und Gespräch mit Peter Wahl, attac

Ukraine: Schießen oder verhandeln?

Die Skepsis gegenüber militärischen Mitteln hat sich seit Beginn des Krieges verstärkt. So waren bei einer Umfrage im Mai 49 Prozent der Meinung: „Das Wichtigste ist, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden, auch wenn das bedeutet, dass die Ukraine die Kontrolle über Gebiete an Russland abgibt.“ Nur 19 Prozent meinen, man müsse „Russland für seine Aggression bestrafen, auch wenn dies bedeutet, dass mehr Ukrainer-innen getötet und vertrieben werden.“ Auch nach einer FORSA-Umfrage von Ende August wollen 77 Prozent der Deutschen, dass der Westen Verhandlungen aufnimmt. Nur 32 Prozent befürworten die Lieferung schwerer Waffen, 62 Prozent sind dagegen.

18.10.2022 Lesung mit Benjamin Heisenberg: Lukusch

Lukusch

Lesung mit Benjamin Heisenberg

18.10.2022Anton Lukusch war ein ganz normaler Junge aus Prypjat – bis zur Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986. Gemeinsam mit anderen Kindern wird er von der Hilfsorganisation Shelta nach Westdeutschland gebracht, um der hohen Strahlenbelastung zu entkommen. Dort beginnt für ihn ein ganz neues Leben: Durch Zufall wird Lukuschs analytisches Talent beim Schachspielen entdeckt. Ein Überflieger, ein Wunderkind – die Bundesrepublik jubelt! Vor den Augen der Öffentlichkeit gewinnt er eine Partie gegen Bundeskanzler Helmut Kohl, knackt ein scheinbar unlösbares Rätsel bei "Wetten, dass…" und wird sogar von internationalen Konzernen als Berater verpflichtet. Ihn selbst scheint seine spektakuläre Erfolgsgeschichte kaum zu interessieren. Wie ferngesteuert löst Anton alle ihm gestellten Aufgaben, lächelt brav in die Kameras und lässt sich von seinem Umfeld herumreichen wie ein teures Spielzeug, mit dem man im Scheinwerferlicht glänzen kann. Ist dieser Junge wirklich „nur“ ein herausragendes Talent, und was hat es mit seinem ständigen Schatten Igor auf sich? Antons spurloses Verschwinden ist nur der Anfang höchst kurioser Entwicklungen …

Bild: ©Ernst Kehrli

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