Vortrag und DiskussionAls Friedensarbeiterin im Kosovo Silke Maier-Witt berichtet |
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Donnerstag, 8. November 2001, 20 Uhr |
"Ziviler Friedensdienst" ist eine der Antworten der Friedensbewegung
auf die komplizierten und gewalttätigen Konfliktherde im ehemaligen
Jugoslawien. Die Grundidee ist, speziell ausgebildete freiwillige
Friedensfachkräfte in Krisenregionen zu entsenden, um durch soziale,
politische und humanitäre Aktivitäten die Konflikte zu entschärfen.
Die Konzeption baut darauf, dass gewaltfreie Strategien und Techniken und
effektiver Krieg vermeiden bzw. Frieden sichern können als der Einsatz
von militärischer Gewalt. Nach ersten Schritten Anfang der 90er Jahre schlossen sich 1996 Gruppen aus den beiden großen Kirchen und der Friedensbewegung zum "Forum Ziviler Friedensdienst" zusammen. Mittlerweile wurde eine Ausbildung zur Friedenskraft entwickelt. Seit dem Regierungswechsel 1998 wird der Zivile Friedensdienst auch durch das Entwicklungshilfeministerium finanziell unterstützt. Die Friedensfachkräfte werden vor allem auf dem Balkan, aber auch in Afrika, Asien und Lateinamerika eingesetzt. Silke Maier-Witt wird von ihrer Arbeit als Friedensfachkraft im Kosovo berichten. Dabei repräsentiert Maier-Witt gleichzeitig eine besonders schwierige Entwicklung der deutschen Nachkriegsgeschichte. Als ehemalige RAF-Terroristin, die auch in das Attentat auf Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer verwickelt war, fand sie – nach einem Leben in Illegalität, Haft und schließlich Distanzierung vom Terrorismus – zum Zivilen Friedensdienst (vgl. Der Spiegel Nr. 37/2001 vom 10.09.2001). Maier-Witts Vortrag hat vor dem Hintergrund der jüngsten Terroranschläge in den USA eine besondere Aktualität. |
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Veranstalter: ÖKOPAX e.V., Buchladen Neuer Weg, Würzburger Friedensbündnis |
© 1999 Buchladen Neuer Weg, Würzburg |