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Kapitalismusdebatte

Karl Marx: Marx lesen! Die wichtigsten Texte von Karl Marx für das 21. Jahrhundert. Herausgegeben und kommentiert von Robert Kurz. Eichborn-Verlag 2006. ISBN: 3-8218-5646-7.



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Robert Kurz, Autor des "Schwarzbuch Kapitalismus" präsentiert in diesem kommentierten Marx-Reader die wichtigsten Texte des wohl meistgelesenen Klassikers der Ökonomie. Seine Auswahl zeigt, dass Marx' Analyse der Marktwirtschaft auch im 21. Jahrhundert noch aktuell ist. Kurz verzichtet auf zeitgebundene, heute überholte Texte. Er befreit die Marxsche Theorie von zahlreichen Fehlinterpretationen und schafft so die Grundlage für eine neue Lektüre. Ein unverzichtbares Werk für alle, die unsere Wirtschaft verstehen wollen.

Zum Autor
Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als freier Publizist, Journalist und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg.
Verlagsinformation

Heinz Dieterich: Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts. Wirtschaft, Gesellschaft und Demokratie nach dem globalen Kapitalismus. Politik und Denken Bd.3. Homilius-Verlag 2006. ISBN: 3-89706-652-1.



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"Heinz Dieterich, 'Chávez’ Denkerfreund', studierte in Frankfurt am Main bei Adorno, Horkheimer und Habermas. Während der Studentenbewegung stand er neben Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit im Häuserkampf. Er promovierte in Bremen, später ging er im Rahmen eines akademischen Austauschprogramms nach Mexiko. Neben seiner akademischen Arbeit engagierte sich Dieterich in der Solidaritätsbewegung für Chile, Nicaragua und Kuba ... In Venezuela gilt der Altlinke als Chefideologe des Präsidenten Chávez und bastelt mit ihm an Bündnissen gegen die Vorherrschaft der USA", so DER SPIEGEL am 13.03.2005 über den Autor.
Geht man davon aus, dass der klassische Lebenszyklus unserer Gesellschaft sich dem Ende zuneigt, die zweite Etappe der Moderne beginnen muss, eine neue Wirklichkeit entsteht, so legt Dieterich eine Universaltheorie für die postkapitalistische Gesellschaftsordnung vor. Anknüpfend an das Historische Projekt von Marx und Engels versucht der Autor, den Lehren der sozialen Praxis der letzten Jahr­hunderte, den neuen Erkenntnissen der fortgeschrittenen Wissenschaft und der Entwicklung der Produktivkräfte Rechung zu tragen.
Also weder Utopie noch Nostalgie – die bürgerliche Gesellschaft raubt der menschlichen Daseinsweise immer mehr ihres Lebenssinns, etwas Neues ist im Entstehen. Marx’ Erkenntnis, dass die Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen ist, greift Dieterich auf und konkretisiert diese als Kampf gegensätzlicher Historischer Projekte in ihrer dialektischen Bewegung.
"Eines ist sicher: dieses Buch wird etwas in Gang setzen. Oder, wie Brecht sagt: Stillstand dialektisieren. Stößt es doch bei uns in eine Situation, in der das Kapital alles versucht, mit der Zauberformel der Alternativlosig­keit die Geschichte anzuhalten. Obwohl der Sieg über den Sozialismus als endgültig verkündet wurde, fürchtet man offenbar den Sozialismus mehr als je zuvor", schreibt Manfred Wekwerth über dieses Buch.
Unser Zeitalter steht daher unter der Deutung zweier weltgeschichtlicher Vorzeichen: der Erschöpfung der gesellschaftlichen Projekte des Bürgertums und des historischen Proletariats, sowie des Übergangs der gegenwärtigen Bourgeois-Zivilisation zu einer nichtkapitalistischen Weltgesellschaft: der universalen Basisdemokratie. (Heinz Dieterich in der Einleitung)

Rezensionen
"Wir müssen die Äquivalenz-Ökonomie studieren. Heinz Dieterich ist ein eminenter Denker." (Hugo Chávez Frías, Venezolanischer Staatspräsident)
"Dies Buch ... ist nicht nur ein hervorragender politischer Text, es ist auch ein literarischer ... Hier nimmt es die Tradition großer 'Historischer Projekte' auf. 'Das Kommunistische Manifest' oder Pjotr Kropotkins 'Eroberung des Brotes' oder Frantz Fanons 'Die Verdammten dieser Erde' zeigen nicht nur, 'wie man den gefesselten Prometheus befreit, sie schulen auch in der Lust, ihn zu befreien'." (Prof. Manfred Wekwerth)
"War begeistert das Buch zu erhalten. In einer ersten Revision scheint es faszinierend. Hoffentlich ist eine englische Übersetzung in Arbeit – sie ist nötig." (Prof. Noam Chomsky, MIT, USA, über den ersten Grundentwurf des Buches)
"Venezuela. Hexenmeister Dieterich. Präsident Hugo Chávez profiliert sich als neue Lichtgestalt der Linken in Lateinamerika. Ein Alt-68er, der einst in Frankfurt studierte, hilft ihm dabei." (Der Spiegel, 13.03.2005)
Lieber Herr Dieterich, danke für Ihren Brief vom 09.04.2002, der mich ermutigte. Gerade war Siegfried Wenzel, der stellvertretende Planungsminister der DDR bei mir. Meine Peters-Rose (von der Prof. Stahmer schrieb, dass sie keiner fachlichen Ergänzung bedarf) ist nun im Entwurf fertig. Heureka." (Arno Peters, Deutscher Universalwissenschaftler, Persönlicher Brief, 14.04.2002)
"Mit meisterhafter Klarheit zeigt Heinz Dieterich, wie das 'Genom' der Geschichte das Ende der bürgerlichen Zivilisation determiniert." (Luis Alberto Luna Tovar, obispo emeritus, ekuadorianischer Bischof)
"Ich danke Euch für dieses prophetische Buch. Seit langem bin ich überzeugt, dass der Neoliberalismus des totalen Marktes so selbstmörderisch wie mörderisch ist. Und da die Menschheit Kind des lebendigen Gottes ist, muss sie unvermeidbar reagieren. Zum Leben streben wir. Macht weiter, machen wir weiter auf diesem Weg." (Bischof Pedro Casaldáliga, Brasilien)
"Ich würde dieses Buch gerne lesen." (Fidel Castro, Kubanischer Staatspräsident, auf dem Weltökonomenkongress in La Habana, 2001)
Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Universelle Basisdemokratie: Das Neue Historische Projekt (junge Welt, 12.01.2006)
- Ende des globalen Kapitalismus - Das Neue Historische Projekt (Telepolis, 18.05.2000)

W. P. Cockshott/Allin Cottrell: Alternativen aus dem Rechner. Für sozialistische Planung und direkte Demokratie. Übersetzt und herausgegeben von Helmut Dunkhase. PapyRossa-Verlagsgesellschaft 2006. ISBN: 3-89438-345-3.



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Die schottischen Wissenschaftler Paul Cockshott und Allin Cottrell schwimmen gegen den Strom. Sie zeigen, dass eine effektive und jeder Regulierung durch den Markt überlegene Planwirtschaft möglich ist. Anhand einer kritischen Aufarbeitung des gescheiterten Realsozialismus und der Möglichkeiten moderner Computertechnologie entwerfen sie das Bild eines sozialistischen Gemeinwesens, das durch Gleichheit und Demokratie gekennzeichnet ist.
Politökonomische Grundlage ist die Marxsche Arbeitswerttheorie, deren Gültigkeit die Autoren mehrfach nachgewiesen haben. Diese wird auf sozialistische, d.h. durch Gemeineigentum an den wichtigen Produktionsmitteln bestimmte Produktionsverhältnisse angewendet, indem ökonomische Verflechtung, Produktion und Konsumtion auf der Basis von Arbeitszeit erfasst werden.
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Weitere Informationen
- Das Prinzip Gleichheit. Abbau von Klassenunterschieden durch Planwirtschaft (junge Welt, 11.01.2006)
- Planwirtschaft – auf der Höhe der Zeit (junge Welt, 10.01.2006)

Elmar Altvater: Das Ende des Kapitalismus, wie wir ihn kennen. Eine radikale Kapitalismuskritik. Verlag Westfälisches Dampfboot 2005. ISBN: 3-89691-627-0.

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"Der Kapitalismus, davon bin ich ... überzeugt, kann nicht durch einen 'endogenen' Verfall zugrunde gehen; nur ein äußerer Stoß von extremer Heftigkeit im Verein mit einer glaubwürdigen Alternative könnte seinen Zusammenbruch bewirken...": Dieses Wort des großen französischen Historikers Fernand Braudel begreift Elmar Altvater in seinem neuen Buch als Untersuchungsauftrag, als eine Herausforderung, der er in vier Schritten Rechnung trägt. Zunächst stellt er die Entwicklungsdynamik von kapitalistischer Produktions- und Aneignungsweise in der Geschichte dar.
Dabei geht es ihm auch um die Transformation der "geoökonomischen" Globalisierung in einen "geopolitischen" neuen Imperialismus und um Ursachen und Folgen einer neuen historischen Allianz von marktgläubigem Neoliberalismus und auf militärische Macht setzenden Neokonservativismus. Danach identifiziert er die "äußeren Anstöße von extremer Heftigkeit". Da kapitalistisches Wachstum wesentlich von fossiler und nuklearer Energie angetrieben wird, sind deren absehbare Begrenztheit und die desaströsen Folgen der Emissionen für die Natur des Planeten Erde ein Anstoß, der dem Kapitalismus, wie wir ihn kennen, ein Ende bereiten kann.
Innere Widersprüche finden vor allem in den Krisen der Finanzmärkte ihren Ausdruck. Die globalen Finanzmärkte sind nicht nur höchst instabil, auf ihnen spekulieren innovative Fonds mit neuen Finanzinstrumenten, um extrem, ja absurd hohe Renditen für Geldvermögensbesitzer zu Lasten breiter Bevölkerungsmassen herauszuschlagen. Man wird sich also angesichts dieser äußeren und inneren Grenzen des Kapitalismus (wie wir ihn kennen) auf die intellektuelle und zugleich politisch-praktische Suche nach den im Innern der Gesellschaft heranreifenden "glaubwürdigen Alternativen" machen müssen.
Und es gibt sie: die Ansätze der Praktizierung von Solidarität und Nachhaltigkeit überall in der Welt, besonders aber in den lateinamerikanischen Ländern, die von den Finanzkrisen des vergangenen Jahrzehnts hart in Mitleidenschaft gezogen wurden. Der Autor zeigt, dass eine solidarische Ökonomie nur mit erneuerbarer Energie funktionieren wird und umgekehrt erneuerbare Energien nur dann breit angewendet werden können, wenn die Ökonomie solidarisch organisiert wird. Solidarität und Fairness verlangen eine neue Art der politischen Regulation auf lokaler, nationaler und globaler Ebene.

Zum Autor
Elmar Altvater, Dr. oec. publ., geb. 1938, Professor für Politikwissenschaft an der FU-Berlin und Redaktionsmitglied PROKLA. Altvater kann zahlreiche Veröffentlichungen vorweisen zu Fragen der kapitalistischen Entwicklung, zur Staatstheorie, zur Entwicklungspolitik, Schuldenkrise und zum Zusammenhang von Ökonomie und Ökologie; u. a. "Der Preis des Wohlstands" (1992), zusammen mit Birgit Mahnkopf: "Gewerkschaften vor der europäischen Herausforderung" (1993) und "Grenzen der Globalisierung" (1996/2004) sowie "Globalisierung der Unsicherheit. Arbeit im Schatten, Schwarzes Geld und informelle Politik" (2002); Mitherausgeber von "Vernetzt und verstrickt" (1997).
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Ingo Pies/Martin Leschke (Hrsg.): Karl Marx' kommunistischer Individualismus. Konzepte der Gesellschaftstheorie Bd.11. Mohr-Siebeck-Verlag 2005. ISBN: 3-16-148702-8.



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Der Marxsche Kommunismus wird oft vorschnell als Anti-Liberalismus rezipiert, das Individuum erscheint dem Kollektiv untergeordnet. Zwar lehnte Marx den zeitgenössischen Liberalismus ab, aber nicht, weil ihm die individuelle Freiheit unwichtig gewesen wäre. Vielmehr bekämpft Marx das Missverständnis, das darin besteht, die Freiheit des Einzelnen als Freiheit von der Gesellschaft zu denken, als eine Freiheit, die durch Isolation von anderen konstituiert wird.
Vor dem Hintergrund dieser Sichtweise werden in dem vorliegenden Band verschiedene Aspekte seines Werkes wie Entfremdung, (soziale) Gerechtigkeit, Wert der Arbeit, Markt und Planung diskutiert. Wo irrte Marx, und was können wir heute von ihm lernen? Mit Beiträgen von: Ingo Pies, Reinhard Zintl, Gerhard Engel, Guy Kirsch, Harald Bluhm, Thomas Döring, Michael Schmid, Walter Reese-Schäfer, Klaus Beckmann; Martin Leschke, Birger B. Priddat, Bernd Hansjürgens, Helmut Leipold, Michael Schramm, Matthias Meyer, Andreas Suchanek, Hans G. Nutzinger.

Zu den Herausgebern
Prof. Dr. Ingo Pies ist Hochschuldozent am Lehrstuhl für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Pies arbeitet zugleich als Wissenschaftlicher Direktor des Wittenberg-Zentrums für Globale Ethik e.V. in Wittenberg.
PD Dr. Martin Leschke ist Hochschuldozent am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere für Geld und Währung, der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.
Verlagsinformation

Robert Kurz: Das Weltkapital. Globalisierung und innere Schranken des modernen warenproduzierenden Systems. Critica Diabolis Bd. 129. Bittermann Edition Tiamat 2005. ISBN: 3-89320-085-1.



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Unbeeindruckt von der Debatte um die Globalisierung geht die Herausbildung eines transnationalen Weltkapitals jenseits der alten Nationalökonomien weiter. Dabei zeigt sich, dass die Erklärungsversuche der 90er Jahre zu kurz gegriffen haben. Die Deutungs- und Bewältigungsmuster blieben pragmatisch und moralisch; die Orientierung war rückwärts gewandt und ging über den Begriffshorizont der traditionellen politischen Ökonomie nicht hinaus.
Robert Kurz verlässt diesen Rahmen, um die neue Qualität der kapitalistischen Entwicklung jenseits der veralteten Interpretationsmuster zu untersuchen. Es erweist sich, dass mit der 3. industriellen Revolution der im modernen warenproduzierenden System strukturell angelegte Widerspruch von Nationalismus und Universalismus reif geworden ist. Dabei handelt es sich nicht um die Wiederkehr des Immergleichen, sondern um einen historischen Entwicklungsprozess.
Im Unterschied zur bisherigen Geschichte bildet sich heute eine durch globale Rationalisierungsketten organisierte Betriebswirtschaft heraus, gesteuert von entsubstantialisierten Finanzblasen. Da bedarf es nicht weniger als einer Umwälzung der Gesellschaft über die warenproduzierende Moderne hinaus.

Aus dem Inhalt
- Die Mogelpackung der "zweiten Moderne"
- Auf dem Weg zur transnationalen Betriebswirtschaft
- Vom Fordismus zur globalen Finanzblasen-Ökonomie
- Die Tücken der verkürzten Kapitalismuskritik

Zum Autor
Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als freier Publizist, Journalist und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg. Er ist Mitherausgeber der gesellschaftskritischen Theoriezeitschrift Exit und veröffentlichte bisher u. a. folgende Titel: "Der Kollaps der Modernisierung" (1991), "Feierabend. Zwölf Attacken gegen die Arbeit" (1999), "Weltordnungskrieg" (2003).
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Klaus Steinitz: Chancen für eine alternative Entwicklung. Linke Wirtschaftspolitik heute. VSA-Verlag 2005. ISBN: 3-89965-132-4.



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In diesem Buch steht eine kritische Bestandsaufnahme alternativer Wirtschaftspolitik, ihrer Vorschläge und Konzepte sowie ihrer Ergebnisse im Vordergrund. Sie wird verbunden mit Anregungen zu tieferen und umfassenderen Antworten auf diese Fragen sowie mit Vorschlägen für wirtschaftspolitische Alternativen.
Linke Politik steht vor mehreren Herausforderungen. Sie muss die im 21. Jahrhundert veränderten Bedingungen in ihren Konzepten konsequenter als bisher berücksichtigen. Zugleich will sie durch Kritik an der vorherrschenden Wirtschaftspolitik und durch ökonomische Aufklärung die Menschen davon überzeugen, dass der Neoliberalismus mit seinen "wissenschaftlichen" Begründungen nicht alternativlos ist.
Klaus Steinitz weist nach, dass es sozial gerechtere, zukunftsorientierte sowie ökonomisch, vor allem gesamtwirtschaftlich, rationellere und zugleich realistische Alternativen zur Lösung der Probleme gibt. Er benennt wissenschaftliche und politische Gegenangebote, in denen sowohl konkrete Projekte als auch die Konturen einer neuen, alternativen Entwicklungslogik und -dynamik von Wirtschaft und Gesellschaft aufgezeigt werden, die gegen die gegenwärtig dominierenden Tendenzen gerichtet sind.

Zum Autor
Klaus Steinitz, geb. 1932, Wirtschaftswissenschaftler, Prof. Dr. rer. oec., habil., Mitglied der Leibniz-Sozietät, der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, der AG Wirtschaftspolitik der Linkspartei und Vorsitzender der "Hellen Panke" zur Förderung von Politik, Bildung und Kultur e.V., Berlin.
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Rezension
Wirtschaftswechsel. Politische Ökonomie des gegenwärtigen Kapitalismus (junge Welt, 08.08.2005)

John Perkins: Bekenntnisse eines Economic Hit Man. Als Schakal unterwegs im Dienst der Wirtschaftsmafia. Riemann-Verlag 2005. ISBN: 3-570-50066-7.



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USA – von der geachteten Republik zum gefürchteten Empire: Perkins' Aufgabe als Economic Hit Man im Dienst einiger amerikanischer Großkonzerne war es, Entwicklungsländer durch gezinkte Prognosen zu überteuerten Industrieprojekten zu überreden. Die absehbare und gewollte Verschuldung der betreffenden Länder diente der amerikanischen Regierung als Druckmittel, um politisch-ökonomische Eigeninteressen durchzusetzen. Ein Augen öffnender Bericht über die Skrupellosigkeit des Imperiums und seinen Treibsatz, die Konzernherrschaft.
Die Spezies der Economic Hit Men (Wirtschaftskiller) ist ein Produkt unserer Zeit, in der Kriege gegen andere Länder mehr oder weniger ersetzt wurden durch den Wirtschaftsimperialismus von Großkonzernen. Sie sind hoch intelligente, hoch bezahlte Profis, die weltweit Länder um Zigmilliarden betrügen. Sie schleusen Weltbank-, Regierungsgelder und 'Entwicklungskredite' in die Taschen einiger Großkonzerne und reicher Familien, die über die natürlichen Ressourcen verfügen. Zu ihrem Instrumentarium gehören gezinkte Wirtschafts- und Finanzprognosen, Wahlmanipulationen, Schmiergelder, Erpressung, Sex und Morde. Sie treiben ein Spiel, das so alt ist wie Macht und Herrschaft; doch im Zeitalter der Globalisierung hat es eine neue und bedrohliche Dimension angenommen.
John Perkins war ein Wirtschaftskiller. Seine Aufgabe bestand darin, Länder der Dritten Welt zu stark überdimensionierten Infrastrukturmaßnahmen zu bewegen, verbunden mit Großkrediten und Auftragsvergabe an amerikanische Unternehmen. Sobald sich die Bedienung der Kredite als schwierig erwies, kam die amerikanische Regierung in Verbindung mit Finanzdienstleistern ins Spiel und versuchte, die Wirtschaft der betreffenden Länder in ihrem Sinne zu manipulieren.
John Perkins berichtet von internationalen politischen Intrigen auf höchster Ebene. Er bereiste die ganze Welt, insbesondere Ecuador, Kolumbien, Saudi-Arabien und Persien, und arbeitete mit Männern wie dem panamaischen Präsidenten Torrijos, der sein Freund wurde. Er half bei der Umsetzung eines Planes, der Milliarden von Petrodollars zurück in die USA schleuste und die intime Beziehung zwischen dem islamisch-fundamentalistischen Haus Saud und amerikanischen Regierungen festigte. Perkins' Geschichte dokumentiert die Skrupellosigkeit von Wirtschaftskillern und benennt die wahren Gründe für den Fall des Schahs von Persien sowie für die Invasionen von Panama und dem Irak.

Zum Autor
John Perkins, geboren 1946, wurde vom NSA und der internationalen Beratungsfirma MAIN als idealer Economic Hit Man entdeckt und dafür undercover ausgebildet. Von 1970-1982 beriet er im Auftrag von MAIN zahlreiche Entwicklungsländer und veranlasste sie durch übertrieben optimistische Prognosen zu überdimensionierten Technikprojekten. Er verließ MAIN aufgrund von Gewissenskonflikten und gründete die Firma IPS (Independent Power Systems), die sich auf die Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme spezialisierte. 1992 verkaufte er IPS. Heute leitet John Perkins die Organisation "Dream Change Coalition", die zusammen mit den indigenen Völkern Südamerikas deren Umwelt und Kulturen schützt.
Verlagsinformation

Weitere Informationen:
- Bekenntnisse eines Economic Hit Man (Presseinformation)
- Wie man ein Land in die Knie zwingt (Buchauszug, PDF)
- Verdienen an der Dritten Welt. Rezension von Barbara Jentzsch (Deutschlandfunk, 11.04.2005)
- Wirtschaftskriminalität: Bekenntnisse eines Killers (DER SPIEGEL Nr. 13/2005 vom 26.03.2005)
- John Perkins offenbart Machenschaften der Weltbank. Rezension von Dominique Gradenwitz
(3sat, 22.03.2005)
- Bekenntnisse eines "Economic Hit Man". Rezension von Dr. Andreas Mylaeus (ZEIT-Fragen Nr. 9 vom 28.02.2005)

Rüdiger Liedtke: Wem gehört die Republik 2005?. Die Konzerne und ihre Verflechtungen in der globalisierten Wirtschaft. Namen, Zahlen, Fakten. Eichborn-Verlag 2005. ISBN: 3-8218-5591-6.



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Wem gehört die Republik? ist der einzige unabhängige Wegweiser durch den Konzerndschungel. Rüdiger Liedtke analysiert die Unternehmen und ihre Strategien, ohne dabei auf die Einzelinteressen von Finanzmarktinvestoren, Lobbyisten und Managern Rücksicht zu nehmen. In der neu konzipierten Jubiläumsausgabe des Standardwerks geht Rüdiger Liedtke besonders auf die Bedingungen und Veränderungen in der vernetzten Weltwirtschaft ein. Er portraitiert, analysiert und bewertet nicht nur deutsche Unternehmen, sondern auch die wichtigsten in Deutschland operierenden internationalen Konzerne.
Dazu liefert er aktuelle Daten zu allen entscheidenden Aspekten der Unternehmenspolitik: Besitzverhältnisse - Konzernüberblick - Geschäftsfelder und Beteiligungen - Standort Deutschland und globale Strategien - Mitarbeiterzahlen - Vorstände und Aufsichtsräte - Umsätze - Cash Flow - Gewinne - Aktienkurse - Arbeitszeit- und Bezahlungsmodelle - Forschung, Entwicklung, Innovationen - Konzernmanagement.
Verlagsinformation

Mike Davis: Die Geburt der Dritten Welt. Hungerkatastrophen und Massenvernichtung im imperialistischen Zeitalter. Ausgezeichnet mit dem World History Association Book Award 2002. Assoziation A 2004. ISBN: 3-935936-11-7.



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Keine Frage, Davis schreibt glänzend. Seine faszinierende und einzigartige "Politische Ökologie des Hungers", in der es um die Hintergründe zwischen Weltklima und Weltökonomie zwischen 1876 und 1900 geht, ist wirklich lesenswert. Warum das Buch aber gebunden sein muss und somit relativ teuer – trotz Förderung der Übersetzung durch den Deutschen Übersetzerfonds – ist eine berechtigte Frage. Auch wenn existentielle Armut noch in der BRD für den Grossteil der Bevölkerung weit weg scheint, so ist es doch längst nicht mehr allen Interessierten möglich, knapp 30 Euro für ein Buch hinzulegen.
Dennoch, die Zeitschrift "Literaturen" empfiehlt das Werk: Die so genannte "Dritte Welt" ist nicht von Natur aus so extrem wehrlos den Klimaschwankungen ausgesetzt, wie es uns heute erscheint, und ihr trostloses Dasein ist auch nicht irgendwelchen fernen, finsteren, rückständigen Imperialisten in die Schuhe zu schieben, das macht Davis unmissverständlich deutlich. Die so genannte Unterentwicklung ist vielmehr ein Projekt der Moderne und ebenjener aufgeklärten Prinzipien, unter denen wir heute noch handeln und wirtschaften. Der Terror auf der Welt hat viele Gesichter.
Quelle: Linkesbuch.de

Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. Schmetterling-Verlag 2004. ISBN: 3-89657-588-0.



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Umfassende Analysen des globalen Kapitalismus haben wieder Konjunktur, und mit ihnen kommt auch der zwischenzeitlich totgesagte Karl Marx wieder zu unverhofften Ehren (Negri/Hardt, Robert Kurz u.a.). Freilich scheint diese Auseinandersetzung durchweg recht oberflächlich, findet zumindest Michael Heinrich und plädiert somit für eine Neuaneignung der Marxschen Theorie selbst. Daher zeigt er Wege zum Verständnis des Marxschen Hauptwerkes, dem dreibändigen «Das Kapital» aufgezeigt. Plastisch und verständlich skizziert Heinrich die historischen, ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen für die Entstehung der "Kritik der politischen Ökonomie", geht auf deren methodischen Grundlagen ein und stellt die wichtigsten Begriffe und Konzepte vor. Was ist eigentlich Kapitalismus, und was hat es mit der ominösen Dialektik auf sich? Wie entsteht Mehrwert? Was ist Fetischismus, und wie verhält es sich mit Politik und Staat?
Darüber hinaus fragt Heinrich aber auch nach der Aktualität des Marxschen Denkens und der Möglichkeit einer "Gesellschaft jenseits der Warenform".

Zum Autor
Michael Heinrich, geboren 1957, ist Mathematiker und Politologe (Dr. rer. pol.), Redakteur der Zeitschrift PROKLA sowie Lehrbeauftragter an der FU Berlin. Arbeitsschwerpunkte: Marxsche Theorie, Geschichte der ökonomischen Theoriebildung. Weitere Information zum Autor im Internet unter http://www.oekonomiekritik.de/ .

Rezensionen
"Auf nur 220 Seiten bringt der Autor eine Kurzfassung der drei Bände des «Kapital» zustande, erkärt Zusammenhänge von Arbeit, Ware, Geld, wie der Mehrwert entsteht, was Kapital ist, welche Rollen Banken und Börse spielen und woher Krisen kommen. Daneben beschäftigt er sich mit der Geschichte des Marxismus, entzaubert den schillernden Begriff der 'Dialektik' und schickt noch ein Kapitel über die Rolle des Staates im Kapitalismus hinterher." (Stephan Kaufmann, Berliner Zeitung, 05.07.2004)
"Gut ein Drittel des Buches widmet sich dem ersten Kapitel des Kapitals. Dem Zusammenhang von Arbeit in kapitalistischer Warenproduktion, Wert und Geld wird ebenso nachgegangen wie der Frage, wie diese mit den verschiedenen Fetischformen zusammenhängen. Allerdings unterscheidet sich die Einführung von vielen anderen, die darin den Stoff bereits als erschöpft ansehen." (Ingo Stützle, "analyse + kritik")
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Moishe Postone: Zeit, Arbeit und gesellschaftliche Herrschaft. Eine neue Interpretation der Kritischen Theorie von Marx. Aus dem Amerikanischen von Manfred Dahlmann, Christoph Seidler u.a. Ça Ira-Verlag 2003. ISBN: 3-924627-58-4.



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In diesem Buch interpretiert Postone die von Marx in seinem Spätwerk entwickelte kritische Theorie grundlegend neu, um die Natur der kapitalistischen Gesellschaft in neuartiger Weise theoretisch erfassen zu können. Seine Interpretation der von Marx analysierten gesellschaftlichen Verhältnisse und Herrschaftsformen der kapitalistischen Gesellschaft macht es erforderlich, die zentralen Kategorien der Kritik der politischen Ökonomie zu überdenken. Dazu werden Begriffe entwickelt, die zwei Kriterien genügen: Zum einen sollen sie das Wesen und die geschichtliche Entwicklung der modernen Gesellschaft erfassen, zum anderen soll in ihnen die in den Sozialwissenschaften gängige Dichotomie von Struktur und Handlung bzw. objektiven Lebensumständen und subjektivem Sinn überwunden werden. Im Bezug der Marxschen Theorie auf die aktuellen theoretischen Debatten wird nicht nur zu zeigen sein, inwieweit die Reformulierung dieser Theorie für die Gegenwart relevant ist, sondern dass in ihr auch eine grundsätzliche Kritik an traditionellen marxistischen Theorien und am ehemals "real existierenden Sozialismus" formuliert werden kann.
Postone bietet somit die Grundlage für eine kritische Analyse der kapitalistischen Gesellschaftsformation, die im Vergleich zu den bisherigen Analysen überzeugender und der heutigen Zeit angemessener ist.

Zum Autor
Moishe Postone, geboren 1942, Dr. phil., lehrt Soziologie an der Universität in Chicago und hat "Time, Labour and Social Domination: A Reinterpretation of Marx’ Critical Theory" 1993 bei Cambridge University Press veröffentlicht. Zwischen 1972 und 1982 lebte der Autor in Frankfurt am Main und war Mitarbeiter des Instituts für Sozialforschung. In der Bundesrepublik ist Moishe Postone bekannt geworden durch einen "Offenen Brief" an die Deutsche Linke sowie durch seinen Aufsatz "Antisemitismus und Nationalsozialismus", der 1979 zum ersten Mal in deutscher Übersetzung in der Frankfurter Studentenzeitung "Diskus" erschien. Dieser Aufsatz reflektiert die Aufnahme des Filmes "Holocaust" in der BRD und diskutiert den Antisemitismus in der BRD. Der zweite Teil des Beitrages erschien in überarbeiteter Form im "Merkur" (1982) und wurde in dem von Dan Diner herausgegebenen Band "Zivilisationsbruch. Denken nach Auschwitz" sowie in der Zeitschrift "Kritik und Krise", herausgegeben vom ça ira-Verlag, übernommen.
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Weitere Informationen:
- Inhaltsverzeichnis und Leseprobe
- Vorwort zur deutschen Ausgabe
- 8. Kapitel: Die Dialektik von Arbeit und Zeit (Leseprobe)
- 10. Kapitel: Abschließende Bemerkungen (Leseprobe)

Joachim Bischoff: Entfesselter Kapitalismus. Transformation des europäischen Sozialmodells. VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-034-4.

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Der Diskussionsstand über den gegenwärtigen Kapitalismus, seine Struktur und Entwicklungstendenzen ist alles andere als eindeutig. Seit der Auflösung der Systemkonfrontation zwischen den staatsozialistisch geprägten Gesellschaften und den westlichen Demokratien prägt das Stichwort "Globalisierung" die politischen Debatten. Aber kann dies als Hinweis auf eine fest etablierte neue kapitalistische Ordnung genommen werden?
In diesem Buch wird diese These widerlegt und
mit Bezugnahmen u.a. auf die Theorien der Frankfurter Schule sowie auf Gramscis Begriff der "passiven Revolution" der Frage nachgegangen: Welche Widersprüche entwickeln sich im fordistischen, keynesianischen oder sozialstaatlich regulierten Kapitalismus? Was ist der Hintergrund für die Herausbildung des neoliberalen Primats der kapitalistischen Konkurrenz und der damit verbundenen Selbstzerstörung dieses Typus der kapitalistischen Marktgesellschaft?
Die Rückkehr zur Marktsteuerung erscheint nicht nur den politischen Eliten in den hoch entwickelten Ländern, sondern auch großen Teilen der Bevölkerung als unverzichtbar, obwohl der Entwicklungsabschnitt, der dadurch zurückgenommen und zerstört wird, auf der gesellschaftlichen Steuerung der kapitalistischen Ökonomie basierte. Die Gesellschaft wird erneut dem Wettbewerb des Kapitals ausgesetzt: Lässt sich dieser Prozess der Selbstzerstörung stoppen und was wäre
im nationalen, europäischen und globalen Rahmen die gesellschaftliche Alternative?
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Luc Boltanski/Ève Chiapello: Der neue Geist des Kapitalismus. UVK-Verlag/Édition discours 2003. ISBN: 3-89669-991-1.

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Zum Buch
Luc Boltanski und Ève Chiapello beschreiben den Kapitalismus als ein normatives System, dem es unter sich wandelnden Bedingungen immer wieder gelingt, Menschen zu gewinnen und davon zu überzeugen, sich am Prozess der kapitalistischen Akkumulation zu beteiligen. Den Autoren zufolge verdankt der Geist des Kapitalismus sein Anpassungsvermögen der gegen ihn gerichtete Kritik und seiner Fähigkeit, diese Kritik konstruktiv zu verarbeiten. In seiner jüngsten Ausprägung wurzelt er im Mai 1968, als sich Künstler und Intellektuelle gegen sämtliche durch den Kapitalismus bedingten Prozesse der Entfremdung auflehnten.
In den Unternehmen und Fabriken, die in jenen Jahren von Streiks und Arbeitskämpfen massiv betroffen waren, wurde diese emanzipatorische Kritik von jungen Führungskräften und Beratern aufgegriffen und in einer neuen Organisation der Produktion umgesetzt. Ergebnis dieses Umbaus ist das "schlanke" Unternehmen der Gegenwart. In einem detaillierten qualitativen Vergleich zwischen der Management-Literatur der 1960er Jahre und der 1990er Jahre zeigen Luc Boltanski und Eve Chiapello die normativen Verschiebungen, die die Neuorganisation der Produktion in den Unternehmen begleiten haben.
Der neue Geist des Kapitalismus definiert sich durch Flexibilität, Mobilität, Kreativität und Eigenverantwortung, die die employability der Menschen bestimmen. Wer über diese Eigenschaften verfügt, kann die Möglichkeiten nutzen, die der projektbasierte Kapitalismus des 21. Jahrhunderts bietet. Zugleich stellt sich aber die Frage der Gerechtigkeit, vor allem für jene, die nicht Teil der vernetzten Welt des projektbasierten Kapitalismus sind. Einstweilen bleibt die Kritik an diesem neuen Kapitalismus machtlos, weil sie die Gegenwart an vergangenen Idealen misst und die sozialen Konflikte der Gegenwart mit Begriffen zu klären versucht, die in der ökonomischen Realität des 21. Jahrhunderts keinen Sinn mehr ergeben. Neue Interpretationsmuster und ein Wiedererstarken der Kritik aber werden den Legitimationsdruck auf den Kapitalismus erhöhen. Der Geist des Kapitalismus wird seine Antwort auf die Frage nach neuen Formen der Gerechtigkeit nicht schuldig bleiben.
"Auf mehr als 800 Seiten, die man wie einen dicken Roman verschlingt, schmieden Boltanski und Chiapello neue Waffen, um die Linke zu erneuern damit diese aufhört, sich meistbietend zu verkaufen oder gegen eine Feind zu kämpfen, der schon lange verschwunden ist." (Bruno Latour)

Zum Autor
Luc Boltanski ist Foschungsdirektor an der École des hautes études en sciences sociales, Paris.
Ève Chiapello ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der École des hautes études en sciences sociales, Paris.

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Tomás Moulian: Ein Sozialismus für das 21. Jahrhundert. Der fünfte Weg. Aus dem Spanischen von Barbara Gelautz. Rotpunkt-Verlag 2003. ISBN: 3-85869-265-4.

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Zum Buch
Die Geschichte ist mit dem Triumphzug des neoliberalen Kapitalismus nicht zu Ende. Im Gegenteil: Sie steht an einem neuen Ausgangspunkt. Denn gescheitert ist nicht nur der real existierende Sozialismus osteuropäischer Prägung. Immer mehr Menschen wird klar, dass der globalisierte Kapitalismus ihre eigenen Probleme und die des ganzen Planeten nicht nur nicht lösen kann, sondern sie von Tag zu Tag zusätzlich verschärft. Gescheitert ist aber auch der sozialdemokratische Reformweg einer "Zähmung" oder "Humanisierung" des Kapitalismus.
Es braucht neue Denkmodelle, neue Orientierungen, die den Gedanken, dass eine andere, bessere Welt möglich wäre, wieder denkbar machen. Einen Anstoß dazu gibt dieses Buch. Dabei gilt es, sich von alten Konzepten des Sozialismus des 20. Jahrhunderts zu verabschieden, etwa vom Konzept der "Revolution" oder vom Konzept einer "Diktatur des Proletariats" (oder einer anderen Klasse). Ausgedient haben aber auch die Modelle der repräsentativen Demokratien des Westens, die immer mehr an Glaubwürdigkeit und Legitimation verlieren.
"Partizipative Demokratie" und "kommunitäre Kultur" sind Schlüsselbegriffe in diesem Entwurf einer neuen Ordnung. An deren Ausgang steht nicht das Absolute eines "Paradieses auf Erden", sondern "nur" eine menschengerechtere Welt.

Zum Autor
Tomás Moulian, geboren 1939, chilenischer Soziologe, ist Direktor der Abteilung Sozialwissenschaften an der Universität Arcis in Santiago de Chile und des Instituts für soziale Bildung Paulo Freire. Er lebt in Santiago de Chile. International bekannt wurde er mit seinem 1997 veröffentlichten Werk "Chile Actual. Anatomía de un mito", in dem er Kontinuität und Wandel im Chile nach der Pinochet-Diktatur analysiert.
Verlagsinformation

Winfried Wolf: Sturzflug in die Krise. Über den Zusammenhang von Weltwirtschaft, Öl und Krieg. Konkret-Literatur-Verlag 2003. ISBN: 3-89458-219-7.

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Am Beginn des neuen Jahrhunderts hat sich die wirtschaftliche Krise weltweit verschärft. Westeuropa und die BRD sind von wachsenden Krisenerscheinungen und erneut steigender Massenarbeitslosigkeit bestimmt, was sich mit der "Osterweiterung" nochmals verschärfen wird. In den USA droht eine tiefe Rezession. Japan, der zweitgrößte Wirtschaftsraum, ist seit mehr als einem Jahrzehnt von Deflation und einer kaum mehr kontrollierbaren Verschuldung beherrscht.
Nach Argentinien befindet sich das größte Land Lateinamerikas, Brasilien, auf dem Weg in den wirtschaftlichen Kollaps. Seit der so genannten Ölkrise von 1974/75 ist die westliche Welt von steigenden Arbeitslosenzahlen, wachsender Verelendung und einer sich vergrößernder Kluft zwischen Arm und Reich geprägt. Die Konjunkturzyklen waren im letzten Vierteljahrhundert erheblich vom Ölpreis und den Kriegen in den Ölregionen beeinflusst.
Winfried Wolf liefert eine Fülle von Material zum brüchigen Zustand der internationalen Ökonomie, zum Zusammenhang von Krise, Öldurst und Kriegsdynamik und Belege dafür, dass die Gefahr einer neuen Weltwirtschaftskrise noch nie so groß war wie derzeit. Er diskutiert die unterschiedlichen Krisenerklärungen und sieht die Ursachen im Kapital selbst, in einer Ökonomie, die die Profitmaximierung als wesentliche Triebkraft kennt.
Er widerspricht allen "Zusammenbruchstheorien" und unterstreicht die geschichtliche Erkenntnis, dass die im Kapitalismus maßgeblichen Kräfte noch immer eine "Lösung" der Krise fanden - und sei es eine autoritäre. Vor diesem Hintergrund greift Wolf die "Globalisierungskritik" und die gesellschaftliche Debatte um eine Antwort auf den neoliberalen Angriff auf. Er versteht seine Schrift als Plädoyer an Gewerkschaften und die Linke, die Gefahren der Krise zu erkennen und sich für eine sozialistische Gesellschaft als Alternative zum Kapitalismus zu engagieren.

Zum Autor
Dr. Winfried Wolf war von 1994 bis 2002 PDS-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Horb am Neckar (Baden-Württemberg) und verkehrspolitischer Sprecher der PDS-Bundestagsfraktion. Er arbeitet seitdem als Journalist und ist Autor u.a. der Bücher "Bombengeschäfte" (1999), "Fusionsfieber" (2000) sowie "Afghanistan, der Krieg und die neue Weltordnung" (2002), in denen er die Militarisierung der Politik und die Entwicklung des militärisch-industriellen Komplexes verfolgt. Er ist zur Zeit verantwortlicher Redakteur der "Zeitung gegen den Krieg".
Verlagsinformation

Michael Hardt/Antonio Negri: Empire. Die neue Weltordnung. Campus-Verlag 2003 (Durchgesehene Studienausgabe). ISBN: 3-593-37230-4.



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Nach einem Vierteljahrhundert politischer Theoriemüdigkeit haben Hardt und Negri mit ihrer brillanten, provokanten und heiß diskutierten Analyse des postmodernen Kapitalismus im Zeitalter der Globalisierung das Denken wieder in Bewegung gebracht. Der Hoffnung auf die politische Gestaltbarkeit einer neuen, gerechteren Weltordnung haben sie damit ein anspruchsvolles theoretisches Fundament gegeben. Die nun erschienene, günstige Studienausgabe des Buches macht Empire auch für den kleineren Geldbeutel interessant.

Zu den Autoren
Antonio Negri war Professor für Philosophie in Padua und Paris und Abgeordneter im italienischen Parlament. Er ist seit den sechziger Jahren einer der führenden Theoretiker der italienischen Linken und lebt heute in Rom.
Michael Hardt ist Professor für Literaturwissenschaft an der Duke University Durham.
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Rezensionen

"Die Autoren wollen nichts weniger als Marx' Erzählung der Weltgeschichte fortsetzen und auf den neuesten Stand ... bringen. Das ist ihnen so gut gelungen, dass es auch einen überzeugten Nichtmarxisten ... erfreut, zumal der Versuch handwerklich hervorragend gearbeitet ist." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Empire (ist) eine grandiose Gesellschaftsanalyse ..., die unser Unbehagen bündelt und ihm eine Richtung gibt, für die in der G
eschichte der Philosophie das Wort vom 'guten Leben' steht." (DIE ZEIT)
"Das Jahrzehnt linker Melancholie ist vorüber." (NZZ)
"The next big theory. Empire füllt eine Lücke in den Humanwissenschaften." (New York Times)
"... ein probates Mittel gegen die neoliberale Depression ..." (literaturen)
"Empire bringt die Geschichte der humanistischen Philosophie, des Marxismus und der Moderne in einem großartigen politischen Entwurf zusammen." (The Observer)

-
Empire: die neue Weltordnung oder der alte Imperialismus? Eine Rezension (Conne Island, Leipzig)
-
Ein Reich komme (jungle world Nr. 37/2002 vom 04.09.2002)
- Multitude, rüste dich! (jungle world Nr. 33/2002 vom 07.08.2002)
- Klassenkampf der Engel (jungle world Nr. 25/2002 vom 12.06.2002)
- Mehr von der Welt (jungle world Nr. 19/2002 vom 30.04.2002)
- Hier kommt der Masterplan (jungle world Nr. 13/2002 vom 20.03.2002)


Weitere Informationen:
-
Leseprobe (Campus-Verlag)
- Inhaltsverzeichnis (Campus-Verlag)

- "Empire" oder "American Empire" oder...: W
eiterführende Links (Rosa-Luxemburg-Stiftung)

Thomas Atzert/Jost Müller (Hrsg.): Kritik der Weltordnung: Globalisierung, Imperialismus, Empire. Mit Beiträgen von Antonio Negri, Giovanni Arrighi, Joachim Hirsch u.a. ID-Verlag 2003. ISBN: 3-89408-089-2.

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Nach dem Erfolg des Buchs "Empire" stellen sich Michael Hardt und Antonio Negri der heftig entbrannten Debatte um die Zukunft des Nationalstaats und einer modernisierten Klassentheorie. In einem Gespräch mit den Herausgebern erläutern sie zentrale Aspekte ihrer Theorie und antworten auf Kritiken, wie sie Joachim Hirsch und Giovanni Arrighi formulieren.
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Detlef Hartmann: "Empire" – linkes Ticket für die Reise nach rechts. Materialien für einen neuen Antiimperialismus. Verlag Assoziation A 2003. ISBN: 3-935936-15-X.



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"
Empire" von M. Hardt und T. Negri ist das wohl am meisten rezipierte Buch der letzten zehn Jahre. Vom linken bis tief in den bürgerlichen Diskurs hinein findet es leidenschaftliche Zustimmung und – weitaus seltener – ebensolche Kritik und Ablehnung. Detlef Hartmann legt hier einen grundlegenden Text vor, der in seiner entschiedenen Haltung gegen das "'Kommunistische Manifest’ unserer Zeit" (Slavoj Zizek), kaum irgendwo sonst zu finden ist.
"Wir erleben täglich, wie im gegenwärtigen Umbruch innovative Technologien der Unterwerfung und Zurichtung in neue Tiefen der Gesellschaft eindringen und neue Formen des prozessierenden Widerspruchs gegen sich aufrufen. Mit Foucault würde man sie 'biopolitisch' nennen, weil sie den Zugriff auf Leben intensivieren und in bisher unerschlossene Dimensionen der Verwertung von Lebendigem treiben: in der Biologie, in der Unterwerfung unter neue Konstruktionen von Mensch-Maschine-Systemen (...). Foucault hat nicht gezögert, all das als technologischen Angriff zu charakterisieren und ihm das 'Außen' des Widerspruchs (...) entgegenzusetzen. (...) Hardt und Negri blenden den Angriffscharakter aus. Sie verdinglichen und fetischisieren ihn zu 'die Kommunikation', 'die materielle Arbeit', 'die Produktion' (...) die kein Anderes, keine Negation mehr kennt und aus dem der Widerspruch als bestimmende Größe ausgemerzt wird." (Detlef Hartmann in alaska, Zeitschrift für Internationalismus)
Die Globalisierung neuer Technologien braucht einen frischen linken Ausweg aus der neoliberalen Krise. Wird es einen neuen Schub von links in globale alternative Projekte geben? Hardt/Negri bieten sich als ihre Propheten an und schneidern ihr ideologisches Gewand nach alten Schnittmustern des linken Spektrums einer "konservativen" Revolution von oben. Es kann für eine radikale Linke wichtig sein, diese Schnittmuster zu kennen, um der Einladung nicht auf den Leim zu gehen.

Zum Autor
Detlef Hartmann arbeitet als Rechtsanwalt in Köln. Er war Redaktionsmitglied der Autonomie Neue Folge und gehört seit ihrem Bestehen der Redaktion der "Materialien für einen neuen Antiimperialismus" an. Er ist unter anderem in der Initiative "kein mensch ist illegal" engagiert. Weitere Aufsätze von D. Hartmann können unter "http://www.materialien.org" eingesehen werden.

Verlagsinformation

Weitere Informationen:
- Alte Schule. Eine Rezension von Conne Island

- Empire: Einladung der Linken in eine neue konservative Revolution (Detlef Hartmann in "alaska" – Zeitschrift für Internationalismus –, Mai 2002)

Robert Kurz: Weltordnungskrieg. Das Ende der Souveränität und die Wandlungen des Imperialismus im Zeitalter der Globalisierung. Horlemann-Verlag 2003. ISBN: 3-89502-149-0.

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Der Kampf um die kapitalistische Weltherrschaft ist längst entschieden. Unter dem Dach der Pax Americana hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg ein neues, nach dem Untergang des östlichen Staatskapitalismus vereinheitlichtes Weltsystem entwickelt. Die betriebswirtschaftliche Globalisierung macht den alten nationalimperialen Kampf um territoriale Einflusszonen gegenstandslos. Auf der Ebene staatlicher Gewalt bildet die Militärmaschine der letzten Weltmacht USA den konkurrenzlosen und uneinholbaren Garanten dieser herrschenden planetarischen Ordnung. Aber durch den Quantensprung der dritten industriellen Revolution wird gleichzeitig die Mehrzahl der Menschheit außer Kurs gesetzt; eine Weltregion nach der anderen erweist sich als kapitalistisch reproduktionsunfähig. Wie ein Schatten folgt der Globalisierung des Kapitals ein Prozess sozialer Zerrüttung, moralischer Verwilderung und gesellschaftlicher Paranoia, der in eine substaatliche Terror- und Plünderungsökonomie mündet. Diese anwachsende Systemkrise wird von den westlichen Funktionseliten stur geleugnet. An die Stelle des einstigen Machtkampfs zwischen Nationalstaaten tritt der perspektivlose Weltordnungskrieg des in der NATO vereinigten "ideellen Gesamtimperialismus" gegen seine eigenen Krisengespenster in der Gestalt von Schurkenstaaten, Gotteskriegern und Ethnobanditen. Dieser Krieg wird verloren in demselben Maße, wie die gesellschaftliche Zersetzung auch in den westlichen Zentren selbst fortschreitet und das Gesamtsystem an seinen inneren Widersprüchen erstickt.

Zum Autor
Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als freier Publizist, Journalist und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg. Er ist Mitherausgeber der gesellschaftskritischen Theoriezeitschrift 'Krisis'. Buchveröffentlichungen: "Schwarzbuch Kapitalismus" (1999/2001), "Marx lesen" (2000), "Weltordnungskrieg" (2003), "Die antideutsche Ideologie" (2004).
Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Rezension von Werner Rätz (ila Nr. 266 vom Juni 2003)
- Robert Kurz: Irakinvasion – der Krieg gegen die Krise (Folha Nr. 97, November 2002)
- Robert Kurz: Ein Schisma des Westens? Der Irakkrieg und die Struktur der imperialen Macht (Folha Nr. 83)
- Ernst Lohoff: Bomben aus tausend und einer Nacht (
Krisis-Texte)

Hansgeorg Conert: Vom Handelskapital zur Globalisierung. Entwicklung und Kritik der kapitalistischen Ökonomie. Verlag Westfälisches Dampfboot 2002 (2. Auflage). ISBN: 3-89691-428-6.

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Conerts Werk kann sowohl als anspruchsvolle Einstiegslektüre wie als Handbuch benutzt werden, weil die Kapitel und Abschnitte meist in sich abgeschlossenen Texte darstellen und nicht hintereinander gelesen werden müssen. Das Buch bietet für alle, die sich mit Hilfe von kritischen Theorien ein Urteil über die gesellschaftlichen Wirklichkeiten bilden wollen, eine aktuellen Beitrag der als unmodern abgetanen Gesellschaftstheorie und -kritik. Sowohl für eingefleischte Politökonomen als auch für deren Gegner werden mannigfaltige Einsichten und interessante Denkanstösse geboten, um die sozioökonomischen Trends besser zu durchschauen und sich möglichst zielstrebig für eine nachhaltig-zukunftsfähige Gesellschaft zu engagieren.
ATTAC Würzburg

Johan Norberg: Das Kapitalistische Manifest. Warum allein die globalisierte Marktwirtschaft den Wohlstand der Menschheit sichert. Eichborn-Verlag 2003. ISBN: 3-8218-3994-5.

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Ob Armut in Afrika, Staatsschulden in Lateinamerika, Klimawandel oder Terrorismus – für Globalisierungsgegner ist klar: Der Kapitalismus ist an allem schuld! Wer unbelehrbar diesem Glauben anhängt, wird auch durch die akribische Widerlegung nicht von seinen Vorurteilen abzubringen sein. Doch für alle anderen ist Johan Norbergs unaufgeregtes Plädoyer für Wettbewerb, Eigentum und Unternehmerfreiheit eine längst überfällige Faktensammlung.
Systematisch argumentiert Norberg gegen die Behauptung von der Ausbeutung der Dritten Welt durch Großunternehmen und von der Hilflosigkeit der Politik gegenüber der Wirtschaft. Norberg zeigt, wie der globale Kapitalismus hilft, Armut und Hunger in der Welt einzudämmen, der Demokratie zum Durchbruch zu verhelfen und Minderheiten zu schützen. Globalisierung wird als Chance erkannt, sie hilft besonders den Armen und Machtlosen, indem sie ihnen Zutritt zu anderen Märkten und anderen politischen Systemen eröffnet.
"Wer solide Bescheid wissen will über die Globalisierung, ihre Form und ihre Folgen ... In diesem verdienstvollen Werk findet sich alles, was man zur kompetenten Auseinandersetzung braucht." (FAZ)
"Norberg kämpft genauso engagiert gegen das furchtbare Übel der Armut wie all die gutmeinenden Globalisierungsgegner. Und genau aus diesem Grund hat er seine Verteidigungsschrift für den globalen Kapitalismus geschrieben." (The Times)
Verlagsinformation

Das Anti-Kommunistische Manifest unserer Tage ist ein durchaus interessanter, wenn auch kaum neue Erkenntnisse fördernder Beitrag zur Globalisierungsdebatte. Dass es ebenso Staats- wie Marktversagen gibt, ist ebenso alt wie die Feststellung, dass der Kapitalismus nicht für alle (wenn auch für viele) Übel und Katastrophen dieser Welt verantwortlich zu machen ist. Das Kapitalistische Manifest ist damit zwar ein lesbares Antidot gegen vulgärmarxistische Rundumschläge, befindet sich jedoch nicht auf der Höhe von Marx' Politischer Ökonomie (siehe auch der nächste Titel).
Michael Kraus

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Johan Norberg, geboren 1975, ist Historiker. Buchveröffentlichungen zu den Themen Menschenrechte und Geschichte des Liberalismus. Der Autor lebt in Stockholm.
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Robert Kurz (Hrsg. und Komm.): Marx lesen. Die wichtigsten Texte von Karl Marx für das 21. Jahrhundert. Eichborn-Verlag 2000. ISBN: 3-8218-1644-9.

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Robert Kurz, Autor des "Schwarzbuch Kapitalismus", präsentiert in diesem kommentierten Marx-Reader die wichtigsten Texte des wohl meistgelesenen Klassikers der Ökonomie. Seine Auswahl zeigt, dass Marx' Analyse der Marktwirtschaft auch im 21. Jahrhundert noch aktuell ist. Kurz verzichtet auf zeitgebundene, heute überholte Texte. Er befreit die Marxsche Theorie von zahlreichen Fehlinterpretationen und schafft so die Grundlage für eine neue Lektüre. Ein unverzichtbares Werk für alle, die unsere Wirtschaft verstehen wollen.

Zum Autor
Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als freier Publizist, Journalist und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg. Er ist Mitherausgeber der gesellschaftskritischen Theoriezeitschrift 'Krisis'. Buchveröffentlichungen: "Schwarzbuch Kapitalismus" (1999/2001), "Marx lesen" (2000), "Weltordnungskrieg" (2003), "Die antideutsche Ideologie" (2004).
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Klaus Blessing: Ist sozialistischer Kapitalismus möglich? Erfahrungen und Schlussfolgerungen aus zwei Gesellschaftssystemen. Edition Ost 2003. ISBN: 3-360-01043-4.



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Wer im Osten mit unerschütterlichen Wahrheiten aufgewachsen und untergegangen ist, hat eines schmerzlich begriffen: absolute und endgültige Wahrheiten gibt es nicht. Muss man da nicht zweifeln, wenn es heißt, der Kapitalismus sei das Ende der Geschichte? So und nicht anders müsse der Hase laufen? Wer dies in Zweifel zieht, wird jedoch meist als Ewiggestriger abgestempelt, der es noch immer nicht begriffen hat.
Der Ökonom Klaus Blessing war Ende der 60er Jahre stellvertretender Direktor des Eisenhüttenkombinates Ost (EKO) und später in wichtigen politischen Positionen im Bereich der Volkswirtschaft tätig. Er hat nicht nur seine Bücherwelt bereist, sondern auch die Weltwirtschaft und ihre Mechanismen und Wirkungen studiert. Insbesondere hat ihn interessiert, wo wir landen, wenn wir ungehindert so weitermachen wie seit einiger Zeit. Untersuchungen dieser Art hat es da und dort schon gegeben. Das Neue an Blessings faktenreicher Dokumentation ist zum einen, dass hier kein Autodidakt schreibt, sondern ein Mann aus der Wirtschaft. Einer, der schon selbst einmal einen Großbetrieb erfolgreich geleitet hat.
Blessing kennt sich aus mit den verschiedenen Wirtschaftssystemen und ist in der Lage, ihre jeweiligen Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen. Zum anderen ist er fähig, alte Gleise zu verlassen und unorthodoxe Fragen zu stellen, nämlich: Ist sozialistischer Kapitalismus möglich? Können also die Elemente des einen mit denen des anderen verknüpft werden - zum Segen der Menschheit? Blessings Fragen sind so ungewöhnlich, wie seine Antworten überraschend ausfallen. Er kennt sich eben bei Marx ebenso gut aus wie bei Kostolany.

Zum Autor
Klaus Blessing, geboren 1936, war Ende der 60er Jahre stellvertretender Direktor des Eisenhüttenkombinates Ost (EKO); seit 1970 im Ministerium für Erzbergbau, Metallurgie und Kali, von 1980 bis 1986 Staatssekretär. Ab 1986 leitete er im ZK der SED die Abteilung für Maschinenbau und Metallurgie.
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Hernando de Soto: Freiheit für das Kapital! Warum der Kapitalismus nicht weltweit funktioniert. Mit einem Vorwort von Lothar Späth. Rowohlt-Verlag 2002. ISBN: 3-87134-449-4.

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Hernando de Soto eröffnet eine völlig neue Perspektive für die Globalisierungsdiskussion: Die Armen in den ehemals sozialistischen Staaten und der Dritten Welt bleiben vom Wohlstand ausgeschlossen – weil dort dem Kapitalismus Fesseln angelegt sind. In Wahrheit haben die Menschen in den vermeintlich armen Ländern riesige
Vermögenswerte angehäuft, doch es fehlt eine Ordnung, die Eigentum schützt und Rechtssicherheit bietet. De Soto macht einen konstruktiven Vorschlag, wie der verborgene Reichtum in den armen Ländern der Welt endlich den Menschen selbst zugute kommen kann.
"Der Entwurf für eine neue industrielle Revolution." (The Times)
"Ein revolutionäres Buch. Es zeigt, dass der Norden die Probleme des Südens drei Jahrzehnte lang falsch gesehen hat." (Neue Zürcher Zeitung)
"Der große peruanische Ökonom Hernando de Soto löst eines der wichtigsten Probleme unserer Zeit." (Bill Clinton)

Zum Autor
Der Wirtschaftswissenschaftler Hernando de Soto, geboren 1941 in Peru, ist Gründer und Präsident des Institute of Liberty and Democracy (ILD) in Lima, laut "Economist" einer der "weltweit wichtigsten Think-tanks". Er war Mitarbeiter der Welthandelsorganisation und Geschäftsführer eines großen europäischen Unternehmens. Seit mehreren Jahren leitet er Projekte im Nahen Osten, in Asien und Lateinamerika, die die Schattenwirtschaft bekämpfen und die legale Marktwirtschaft durchsetzen sollen.
Hernando de Soto wurde von "Time" als eine der fünf bedeutendsten lateinamerikanischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts geehrt und gilt als Kandidat für den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Heute berät er Regierungen und Staatschefs in Entwicklungsfragen, u. a. den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
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Rezensionen:
-
Freiheit für das Kapital! Eine Rezension von Elmar Altvater (DLR, 04.11.2002)

- Die Politik denkt, das Kapital lenkt
(taz, 24.12.2002)
- Brüder im Wettbewerb. Eigentum verpflichtet (Konrad Lischka)
- Brand auf. Brand ab
(changeX)

Ulrich Duchrow/Franz-Josef Hinkelammert: Leben ist mehr als Kapital. Alternativen zur globalen Diktatur des Eigentums. Publik Forum-Verlag 2002. ISBN: 3-88095-117-9.



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Die beiden Wirtschaftswissenschaftler Ulrich Duchrow und Franz-Josef Hinkelammert präsentieren aus christlicher Sicht Alternativen zur globalen "Diktatur" des Eigentums. In einer Umgestaltung der privaten Eigentumswirtschaft hin zu einer gemeinwirtschaftlichen Eigentumsordnung liege der Schlüssel zur Lösung der globalen Menschheitsprobleme wie weltweite Umweltzerstörung, explosionsartig wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, Abbau demokratischer Rechte sowie Zunahme von Konflikten und Kriegen. Die christlichen Kirche müssten dabei mit gutem Beispiel vorangehen und ihr Eigentum nicht profit-, sondern gemeinwohlorientiert und nach ökologisch-sozialen Kriterien nutzen.
"Einmal beweist das Buch, dass das Konzept des Privateigentums seit Jahrhunderten verabsolutiert wird und soziale Ausgrenzung zur Folge hat. Zum anderen bietet es vorzügliche Vorschläge, wie Kirchen und soziale Bewegungen deutlichen Widerstand gegen diese Ideologie leisten und für konkrete Alternativen arbeiten können". (Bob Goudzwaard, Ökonomie-Professor in Amsterdam)

Michael Kraus

Robert Kurz: Schwarzbuch Kapitalismus. Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft. Ullstein-Taschenbuch-Verlag 2001. ISBN: 3-548-36308-3.



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Der Lebensstandard breiter Bevölkerungsgruppen sinkt, die Arbeitslosigkeit nimmt zu, der Ausweg in die Dienstleistungsgesellschaft erweist sich als Illusion. Die Marktwirtschaft wird mit ihren Produktivitätssprüngen – Automation und Globalisierung – nicht mehr fertig.
Robert Kurz seziert die Marktwirtschaft, zeichnet die drei industriellen Revolutionen nach und belegt, wie der Kapitalismus aus weit verzweigten Wurzeln und vielen Quellen im Laufe der Geschichte Varianten seiner inneren Widersprüchlichkeit hervorgetrieben hat: Liberalismus und Sozialdemokratie, den Staatsozialismus als Form nachholender Modernisierung, aber auch immer wieder Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus.
Es zeigt sich, dass die bisherigen Gegenentwürfe das Wesen der kapitalistischen Geldmaschine unangetastet ließen und selber nur Trendsetter jener permanenten 'Modernisierung' waren, die sich zunehmend als antisozialistischer Drohbegriff entpuppt. Aber ausgerechnet in demselben Maße, wie er von allen Parteien zum alternativlosen Schicksal der Menschheit erklärt wird, treibt der Kapitalismus heute auf eine ausweglose Situation zu.

Zum Autor
Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als freier Publizist, Journalist und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg. Er ist Mitherausgeber der gesellschaftskritischen Theoriezeitschrift 'Krisis'. Buchveröffentlichungen: "Schwarzbuch Kapitalismus" (1999/2001), "Marx lesen" (2000), "Weltordnungskrieg" (2003), "Die antideutsche Ideologie" (2004).
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Stand: 28. Dezember 2006
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