Belletristischer
Buchtipp vom 12.05.2005
Selim Özdogan:
"Die Tochter des Schmieds"
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Güls
Mutter ist schön wie ein Stück vom Mond, sie ist freundlich, fleißig und
hält das Geld zusammen. Doch eines Tages trägt man sie aus dem Haus ins
Hospital, und kurz darauf bringt die Tante die schlimme Nachricht: Fatma
ist tot. Obwohl ihr Mann, der Schmied, untröstlich ist, muss er sich
rasch wieder verheiraten, denn drei kleine Töchter wollten versorgt
sein.
Aber es heißt, "das Mädchen, dessen Mutter stirbt, hält sich für eine
Mutter", und weil die Stiefmutter pflichtbewusst, aber lieblos ist,
schlüpft Gül in diese Rolle. Auch Gül hat Träume und Sehnsüchte, aber
sie hat nie gelernt, etwas für sich zu fordern. So verlässt sie die
Schule ohne Abschluss, heiratet mit fünfzehn einen Mann, den sie nicht
liebt, und folgt ihm mit zwei Kindern, einem Pappkoffer und ohne
Hoffnung in ein Land, dessen Sprache sie nicht spricht.
Voller Wärme und Poesie wird von Selim Özdogan mit der Geschichte von
Gül zugleich ein schlichtes Leben zwischen Geborgenheit und Enge
heraufbeschworen. Während in Europa Krieg herrscht und später zerbombte
Städte aufgebaut werden, lebt man in dem abgelegenen anatolischen
Städtchen im Rhythmus der Jahreszeiten, bestimmen die Alten wie eh und
je, was schicklich ist. Unmerklich aber werden auch hier Sehnsüchte nach
einem leichteren Alltag wach, und niemand ahnt, dass das Leben dadurch
auch schwerer werden kann.
Schlicht und poetisch erzählt Selim Özdogan vom Leben in einem
anatolischen Städtchen, vom Geschmack der Sorglosigkeit im Sommer, von
Sprüchen der Ahnen und ungeduldigen Wünschen der Jungen. Die Geschichte
von Gül ist voll Zärtlichkeit, Leid und Sehnsucht wie der anatolische
Blues.
Selim Özdogan:
Die Tochter des Schmieds. Roman. Aufbau-Verlag 2005. 19,90 Euro.
ISBN: 978-3-351-03039-1.
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Verlagsinformation |
Selim Özdogan
wurde 1971 geboren. Nach einem abgebrochenen Studium der Völkerkunde,
Anglistik und Philosophie versuchte er sich als Schriftsteller.
Bekannt wurde der in Köln lebende Özdogan mit seinem Kultroman "Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist".
Nun liest er am 17. Mai 2005 ab 20:00 Uhr im Würzburger
Café Cairo aus seinem neuen, soeben erschienenen
Werk "Die Tochter des Schmieds". Selim Özdogan ist seit 1995
Schriftsteller und hat seitdem mehrere Romane
veröffentlicht.
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Rezensionen
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zu "Die Tochter des Schmieds"
"Selim Özdogan hat einen wunderbaren Erzählton gefunden: Schnell ist man
gefesselt von Handlung und einer fast träumerischen Atmosphäre. Es sind die
kleinen Dinge des Lebens, die für den einzelnen große Bedeutung haben und
die Özdogan in den Mittelpunkt rückt." (Flensburger Tageblatt, 17.05.2005)
"Ein wunderbar stimmungsgeladenes Werk, das uns diese doch so andere Welt
anhand kleiner und größerer Erlebnisse näher bringt. Ein Meisterwerk!" (www.LiesMalWieder.de,
23.05.2005)
"Selim Özdogan schafft in diesem Roman den Sprung vom Popliteraten zum
Familienromancier, und er macht beides richtig gut. Mehr!!!" (Doppelpunkt,
15.05.2005)
"Dass Regisseur Fatih Akin ein Experte für ganz große Gefühle ist, zeigen
seine Filme. Über Selim Özdogans neuen Roman sagt unser Mann in Cannes: "Ihn
zu lesen war, als ob man sich verlieben würde." [...] Wenn alle Menschen
dieses Buch lesen würden, hätten wir mit Sicherheit eine bessere Welt. Sie
wäre bedachter, lebenswerter, toleranter", hat der verliebte Fatih Akin
weitergeschwärmt. Glauben Sie ihm!" (Brigitte, 25.05.2005)
"Dass diese 318 Seiten derart faszinieren, dass dieses Buch tiefer unter die
Haut geht als alles, was er bislang geschrieben hat, das rührt vor allem vom
gewachsenen Stil, von der gereiften Sicht auf die Menschen und der klaren
Sprache her, von der Wärme in den Worten. [...] Die unsentimentale,
verhaltene Poesie dieses Buches bis hin zu seinem leisen Schluss wärmt die
Seele wie Spätsommerwind, der sacht durchs Haar streicht." (Sächsische
Zeitung, 12.03.2005)
"Özdogans neuer Roman trägt sicherlich dazu bei, unsere Nachbarn aus dem
Südosten Europas besser zu verstehen. Und ist zugleich ein Stück türkische
Kulturgeschichte." (www.hannover.stadtmagazine.de, März 2005)
"Welch eine Poesie, welch ein Verstand, welch eine Reflexion wird mit dieser
Erzählung freigesetzt! Wenn alle Menschen dieses Buch lesen würden, hätten
wir mit Sicherheit eine bessere Welt. Sie wäre bedachter, lebenswerter,
toleranter. Ein ganz großes Buch!" (Fatih Akin, Regisseur)
"Ein reifes, leichtes, weises Buch, von dem man auch einen zweiten Teil noch
lesen würde." (Kreuzer – Leipzig 03/2005)
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Weitere Titel:
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Selim Özdogan:
Die Tochter des Schmieds. Roman.
Aufbau 2005.
ISBN: 3-351-03039-8.
19,90 Euro. |
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Diverse:
Süße Rache, Audio-CDs. CD.
Gemeine Geschichten.
Patmos 2005.
ISBN: 3-491-91175-3.
14,95 Euro. |
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Selim Özdogan:
Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist. Roman.
Aufbau 2004 (Neuausgabe).
ISBN: 3-7466-2058-9.
7,95 Euro. |
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Selim Özdogan:
Nirgendwo & Hormone. Roman.
Aufbau-TB 2003 (2. Auflage).
ISBN: 3-7466-1969-6.
7,95 Euro. |
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Diverse/Margit Bräuer (Hrsg.):
Frohe Ostern! Geschichten zum Eiersuchen.
Aufbau-TB 2003.
ISBN: 3-7466-1946-7.
7,95 Euro. |
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Selim Özdogan:
Trinkgeld vom Schicksal.
Geschichten.
Aufbau-TB 2003.
ISBN:
3-7466-1917-3.
7,95 Euro. |
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Selim Özdogan:
Ein Spiel, das die Götter sich leisten. Roman.
Aufbau 2002.
ISBN: 3-351-02943-8.
16,50 Euro. |
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Selim Özdogan:
Mehr. Roman.
Aufbau-TB 2001.
ISBN: 3-7466-1721-9.
7,95 Euro. |
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Selim Özdogan:
Ein gutes Leben ist die beste Rache. Stories.
Aufbau-TB 2000.
ISBN: 3-7466-1479-1.
7,50 Euro. |
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Selim Özdogan:
Traumland, 1 Audio-CD.
CD, gelesen vom Autor.
Der Audio Verlag 2000.
ISBN: 3-89813-122-X.
14,95 Euro. |
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Stand: 04. Januar 2007
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